Ab jetzt sind alle Tests reine Makulatur
14.08.2020 Sport, FussballWas war, zählt nichts mehr. Testresultate sind nur noch Makulatur. Ab jetzt zählts. Wer hat die Zeit am besten genutzt? Wer ist auf den Punkt genau bereit? Morgen Samstag kommt die Wahrheit ans Licht. Die 2.-Liga-Clubs aus dem «Reussbote»-Revier stehen alle vor schwierigen ...
Was war, zählt nichts mehr. Testresultate sind nur noch Makulatur. Ab jetzt zählts. Wer hat die Zeit am besten genutzt? Wer ist auf den Punkt genau bereit? Morgen Samstag kommt die Wahrheit ans Licht. Die 2.-Liga-Clubs aus dem «Reussbote»-Revier stehen alle vor schwierigen Aufgaben.
Schwieriger könnte der Auftakt für den FC Fislisbach nicht sein. Er muss zum FC Rothrist, der in der Sommerpause nochmals kräftig aufgerüstet hat. Unter den meist genannten Aufstiegsaspiranten wird Rothrist in einem Atemzug mit Lenzburg und Suhr genannt. «So gesehen, können wir dort am Samstag unbeschwert antreten», sagt Fislisbachs Sportchef Christian Umbricht. «Der Druck liegt sicher auf Seiten der Rothrister, in deren Reihen einige Spieler schon 1. Liga oder 2. Liga Inter gespielt haben.» Umbricht denkt, dass sein Team parat sein wird.
Mit Ramona Armuzzi ist auf diese Saison hin erstmals eine Frau zum Trainerstaff hinzugekommen. Und was für eine! Armuzzi hat auf höchster Stufe bei den Zürcher Grasshoppers, während 20 Jahren, Frauen trainiert. Umbricht ist nach den ersten Wochen angetan von den Leistungen Armuzzis. «Sie hat zweifellos völlig neue Aspekte ins Training hineingebracht. Unsere Spieler zeigen sich nach anfänglicher Skepsis begeistert. Zwar ist sie noch immer etwas zurückhaltend. Aber das wird sich mit der Zeit sicher noch ändern.» Das Trainergespann Christian Jäggi / Ramona Armuzzi muss zum Meisterschaftsauftakt auf «Pfist» Raphael Pfister in der Verteidigung verzichten, ebenso wie auf den zuletzt stark aufspielenden Justin Comas, der den Sechser oder den linken Aussenverteidiger spielen kann. Beide sind im ersten Spiel wegen der Gelben Karten aus der letzten Saison gesperrt. Was wieder mal zeigt, wie realitätsfremd diese Kartenregelung ist. Die letzte Saison hat nämlich im November letzten Jahres geendet. Dafür können Jäggi/Armuzzi wieder auf «Verteidigungsminister» Silvan Bär und den rechten Aussenblocher- und blocker Brian Bosshard zählen, die zuletzt beide gefehlt haben. Neben Bär wird wohl David Burger in der Innenverteidigung auflaufen. Links steht mit Manuel Schneider einer zur Vefügung, der auf dieser Position bewiesen hat, Stammspieler-Potenzial zu haben. Ebenfalls zurück nach einer Blessur ist Spielmacher Lukas Hövel, der von Wettingen (2. Liga Inter) gekommen ist. Mit ihm im Mittelfeld steht mit Tiziano Sartor einer, der ebenfalls sein erstes Meisterschaftsspiel für Fislisbach bestreiten wird. Allerdings müsste der Mann mit dem feinen Füsschen (er spielt die Pässe fast nur mit Aussenrist) seine Mittelfeldrolle etwas defensiver interpretieren als im Hypi-Cup. Dort kassierten die Fislisbacher gegen Lenzburg gleich sechs Tore, wovon vier Tore Geschenke waren, weil die Abstimmung im Mittelfeld nicht gestimmt hat. Jäggi/Armuzzi werden ihre Spieler gegen Rothrist entsprechend einzustellen wissen.
Niederwil muss in Gontenschwil ran
Keinen leichten Gang vor sich haben die Spieler des FC Niederwil. Sie müssen in Gontenschwil ran. Was das Team des Trainergespanns Gino Saporito/Reto Salm drauf hat, ist schwer einzuschätzen. Auffallend in den letzten Wochen ist aber der Steigerungslauf. Gerade die Hauptprobe gegen den Zürcher 2.-Ligisten aus Wettswil-Bonstetten hat gezeigt: Der Rhythmus ist da. Wenn die Niederwiler ihr schnörkelloses Spiel, das auf hoher Lauf- und Kampfbereitschaft beruht, aufzuziehen vermögen, wird es für jeden Gegner schwer. Filigrantechnisches darf von diesem Team nicht erwartet werden. Aber Kampf und Einsatzwille. Der Schwachpunkt ist noch immer der gleiche wie im Vorjahr. Es gelingt noch zu wenig, die Bälle in die freien Räume zu spielen, die von den schnellen Stürmern erlaufen werden können. Eine Prognose gegen Gontenschwil fällt schwer. Dennoch ist den Niederwilern zum Auftakt auswärts durchaus ein Punktegewinn zuzutrauen. Wenn der Einsatz stimmt ...
Die Wundertüte FC Othmarsingen
2:6 beim letzten Testspiel auswärts beim 2.-Ligisten FC Altstetten. «Da haben wir einen schlechten Eindruck hinterlassen», sagt FC Othmarsingens Trainer Beat Dünki. «Das haben wir im Training am letzten Dienstag abgehakt. Am Sonntag gehen wir auf den Platz und spielen mit Freude Fussball.» Eine Prognose über den Formstand einzelner Teams falle schwer, sagt Dünki. Er erwartet aber Gegner Wohlen 2 als starke Einheit. «Stärker jedenfalls als wir.» Aber bekanntlich gilt Dünkis Team seit Jahren als Wundertüte der Liga. «Wir können jeden Gegner schlagen, aber wir können auch gegen jeden Gegner verlieren», sagt Dünki.
Beat Gomes