Gleich zwei erste Klassen gibt es dieses Jahr in Tägerig. Von einem geburtenstarken Jahrgang spricht Vizeammann Thomas Widmer und auch von einer Ausnahme.
Aufgeregt eilen 14 Erstklässlerinnen und Erstklässler an ihrem ersten Schultag neben Ayse Arslan, ihrer Lehrerin, ...
Gleich zwei erste Klassen gibt es dieses Jahr in Tägerig. Von einem geburtenstarken Jahrgang spricht Vizeammann Thomas Widmer und auch von einer Ausnahme.
Aufgeregt eilen 14 Erstklässlerinnen und Erstklässler an ihrem ersten Schultag neben Ayse Arslan, ihrer Lehrerin, über den Pausenplatz. Es drängt sie ins Schulzimmer, an ihren Platz, zu den Farbstiften auf ihrem Pult. Arslans Klasse ist eine von zwei ersten Klassen in Tägerig. Die Gemeinde führt die erste Klasse mit insgesamt 29 Kindern zum ersten Mal doppelt. Tägerig sei mit vielen Einfamilienhäusern eine familienfreundliche Gemeinde, bestätigt Vizeammann Thomas Widmer. Die Hauptstrasse an der Reuss weit weg, die Natur nahe, erklärt er, das Dorf habe ein reges Vereinsleben und Schule und Kindergarten liegen für alle zentral. Dennoch, meint er, dürfte es sich beim geburtenstarken Jahrgang 2013 in Tägerig um eine Ausnahme handeln. «Nächstes Jahr kann es wieder anders sein.»
Zurück im Klassenzimmer: Nachdem sich alle Kinder die Hände gewaschen haben – so wollen es die aktuellen Hygienemassnahmen – setzen sie sich erwartungsvoll auf ihre Stühle und sind ganz Ohr. Noch sind die Eltern im Klassenzimmer, alle tragen Masken – das ist Pflicht. Auch ihnen wird Ayse Arslan später eine Aufgabe erteilen. Zunächst aber sind die Mädchen und Buben dran: Arslan hält weisse Kärtchen in der Hand und erklärt, dass die Kinder darauf ihren Wunsch für das erste Schuljahr zeichnen dürfen. Vor dem Mittagessen werden alle Tägliger Primarschulkinder ihre Kärtchen an einen Ballon binden und auf dem Pausenplatz fliegen lassen. «In einen farbenprächtigen Himmel, für einen fröhlichen Schulauftakt», hatte Schulleiterin Elke Hungerbühler bereits bei der Begrüssung angekündigt.
Leuchtwesten bieten Schutz
Zahlen und Rechnungen schreibt jetzt ein Mädchen auf seine Karte, ein anderes zeichnet ein Pult mit zwei Freundinnen, ein Schulhaus entsteht und ein Regenbogen. Ein kleiner Junge würde gerne «ich» schreiben, ist der Buchstaben aber noch nicht mächtig. Er wird sie lernen in diesem ersten Schuljahr. Das ist gewiss. Die Eltern hat Arslan derweil gebeten, den Namen ihres Kindes auf die persönliche Leuchtweste zu schreiben und an den Stuhl ihres Kindes zu hängen. Die Weste soll Schutz bieten bei den ersten Kinderschritten in die Selbstständigkeit.
Heidi Hess