Patrick Oldani lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der 49-jährige Einkaufsleiter ist Mitglied des Gemeinderates. In der Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs, unternimmt etwas mit der Familie oder werkelt am Haus oder im ...
Patrick Oldani lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der 49-jährige Einkaufsleiter ist Mitglied des Gemeinderates. In der Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs, unternimmt etwas mit der Familie oder werkelt am Haus oder im Garten.
Sonntagszopf-Backzeit
Seit frühester Kindheit darauf konditioniert, dass es am Sonntag entweder einen Sonntagsweggen, einen Sonntagszopf oder «schlicht» Weggli und Gipfeli gibt, freue ich mich auch jetzt noch jeden Sonntag auf diese Leckerei. Vorbei das darben mit dem harten Brot unter der Woche! Zu Grossmutters Zeiten gab es bei Grosi jeweils am Sonntag ein aufgewärmtes Gipfeli oder ein ebenso warm gemachtes Weggli. Zuvor unter das Wasser gehalten wurde es noch besser, da es über Nacht schon ziemlich hart wurde. Heute sind sie ja manchmal noch nach drei Tagen weich, je nach dem woher man sie hat.
Da kommen wir nun zur Handwerkskunst. Zu Hause frisch aus dem Ofen von meiner Frau gebacken ist es natürlich immer das Beste was man haben kann, ist klar. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch wenn hie und da die Konsistenz unterschiedlich ausfällt und der «Anken» und der Honig statt auf der feinen Zopfscheibe auf dem Handballen landet weil er «verbrösmelet» oder das Aufgehen leider einmal nicht klappte, weil die Hefe vielleicht zu kalt oder zu warm hatte, oder das gute Teil einfach noch nicht ganz durch ist. Mit diesen Eigenheiten der Zopf-Backkunst kämpfte schon meine Mutter, die meinem Grossvater nacheifern wollte, der früher mal Bäcker in Wohlenschwil war. «Schiints» machte er auch gute Zöpfe ... Auch wenn wir immer wieder danach fragten, ob er nicht mal einen richtig guten Zopf für uns machen würde, blieb er eisern dabei und hat, zumindest während meiner Kindheit, kein einziges Mal das Wallholz geschwungen. Einmal hat er uns dann aber doch «s’zöpfle» vorgezeigt.
Natürlich gelangen und gelingen auch heute immer wieder Prachtexemplare und diese werden zum Glück immer mehr an der Zahl. Die Brotbackerei ist bei meiner Frau eher eine Art Notversorgung mit Zopf oder Kastenbrot, also wenn wir mal zu wenig daheim haben. Wir sind sehr froh, gibt es in unmittelbarer Nähe einen guten Bäcker. Wir mögen gerne Dinkelzopf … Der ist gar heikel herzustellen. So gerät dieser ab und zu zu dunkel und das Verkaufspersonal hat dann eine sehr grosse Aufgabe, diesen Zopf meiner Frau zu verkaufen. Das haben wir dem Bäckermeister letzthin gesagt und ihn gebeten, auf die Farbe zu achten. Mit ihm kann man gut reden. So haben wir zum Glück immer gleichbleibendes, wunderbar frisches Brot, vielleicht in der Farbe ab und zu abweichend. Dazu die besten Cremeschnitten aus dem Dorf.