Shimeon Balmer aus Niederwil arbeitet als Operation Architekt bei Swisscom. In der Freizeit wandert der zweifache Vater gern und engagiert sich als Präsident im Schützenverein Niederwil-Nesselnbach. Der 43-Jährige ist freiwilliger Helfer im Schaugewächshaus ...
Shimeon Balmer aus Niederwil arbeitet als Operation Architekt bei Swisscom. In der Freizeit wandert der zweifache Vater gern und engagiert sich als Präsident im Schützenverein Niederwil-Nesselnbach. Der 43-Jährige ist freiwilliger Helfer im Schaugewächshaus Reusspark.
Hirte, Schaf und Wolf
Das Schaf, als Inbegriff für ein domestiziertes Nutztier des Menschen, als Symbol für Gutmütigkeit und Zähigkeit und als vielzitiertes Wesen von mehr oder weniger sinnhaften Zitaten und Stammtischweisheiten.
Dann der Wolf, der Kinderschreck aus «Rotchäppli» und die Schauergestalt aus unzähligen Thrillern. Das Böse in einer Vielzahl von menschlichen Analogien und der vermeintliche Herrscher der hiesigen Wälder, wenn der Mensch nicht regulierend eingreifen würde. Er, der nur auf Kosten der anderen lebt und selbst nichts schafft ausser Angst und Schrecken zu verbreiten.
Zum Schluss der Hirte. Der Typ mit dem Stecken und dem Herdenhund. Draussen auf der Wiese, bei seinen Schafen. Er symbolisiert Standhaftigkeit, Loyalität und ist anpassungsfähig. Sein Wohl ist an das der Herde geknüpft.
All das bringt uns nun zum Punkt, auch diese Analogie auf unsere Gesellschaft anzuwenden und daraus die Frage abzuleiten; Warum hat es nur so wenig Hirten? Es sollte eine Welt voll mit Hirten sein, unsere kleine Schweiz. Sind doch die vermeintlichen Tugenden des Hirten allzu oft auch die Attribute, welche sich Herr und Frau Schweizer nur zu gerne auf die eigene Fahne schreiben. Dennoch sehe ich ein Meer von Schafen und leider auch immer mehr Wölfe welche diese umkreisen.
Es ist ein Fakt, Menschen wollen geführt werden. Es lebt sich nun mal saumässig bequem, wenn man einfach der Herde folgen kann, ohne sich Gedanken über die Schwierigkeiten dieser Welt zu machen. Sicherheit, Infrastruktur, Gerechtigkeit, Wohlstand, um nur ein paar Pfeiler unserer Gesellschaft zu benennen sind einfach da resp. werden durch den Hirten zur Verfügung gestellt. Und so lebt das Schaf unbekümmert vor sich hin und kümmert sich nur darum das ein oder andere saftige Blümlein vor seinen Artgenossen zu finden und unterlässt es, seinen Blick zu heben und auf die Wölfe zu achten, welche sich bereits in der Herde befinden. Und so verwundert es denn auch nicht, wenn alle Schafe im Chor blöken, wenn die Wölfe wieder mal zuschlagen.
Aber auch die Wölfe haben ihren Nutzen; für den Hirten. Denn ohne die Gefahr, welche von den Räubern ausgeht, würden die Schafe wohl auch nicht die Nähe des Hirten suchen und wohl auch den Schutz der Herde nicht mehr benötigen, sofern es einen solchen überhaupt gibt.
Das bringt uns zur Schlussfrage; Bist du ein Schaf oder doch der Wolf oder gar ein Hirte?