Patrick Oldani lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der Einkaufsleiter ist Mitglied des Gemeinderates. In der Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs, unternimmt etwas mit der Familie oder werkelt am Haus oder im ...
Patrick Oldani lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der Einkaufsleiter ist Mitglied des Gemeinderates. In der Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs, unternimmt etwas mit der Familie oder werkelt am Haus oder im Garten.
Biber(-fladen)?
Seit geraumer Zeit begegnet mir der Biber in verschiedensten Formen. Leider nicht persönlich, ich konnte noch keinen der ca. 2500 in der Schweiz lebenden Biber in freier Wildbahn sichten, aber immer mehr stechen mir seine Spuren ins Auge. Dazu gibt es unzählige Berichte, wie nun der Mensch und der Biber miteinander oder nebeneinander auskommen könnte. Der Biber ist durch das Jagdgesetzt national geschützt. Unterdessen scheint es mir, gibt es etwas zu viele. Mir sind die Bäume schlicht näher als der Biber.
Was hat wohl zum Verschwinden beigetragen, dass der Biber unterdessen geschützt wurde und es sogar vier kantonale Biberbeauftragte im Aargau gibt? Biberfleisch soll in der Fastenzeit als fischiges durchgegangen sein. Die Mönche hätten ihn als Fastenspeise gegessen, wie sie auch Bier gebraut und getrunken haben.
Das Bier wurde bis jetzt noch nicht geschützt. Also kann es nicht alleine an den Mönchen gelegen haben oder dass das Fleisch so köstlich gewesen sein könnte, wie es offizielle Quellen darlegen. Sicher war sein dichtes und wärmendes Fell einer der Hauptgründe für das damalige Verschwinden. Vielleicht haben die Biber eben aber auch zu viele Bäume abgeholzt und die Menschen hatten zu wenig Holz zum Heizen in kalten Zeiten, als sie ihn anfangs des 19. Jahrhunderts ausrotteten. Vielleicht hat er damals aber auch schon zu Überschwemmungen beigetragen und wurde auch deshalb gejagt.
Was nützt uns nun also der Biber? Die angerichteten Schäden durch das gefrässige Fällen von Bäumen entlang von Bächen und Flüssen, scheinen mir unfassbar hoch. Was passiert beim nächsten Hochwasser und was passiert mit der Erosion, welche durch die fehlenden Bäume grösserer Vorschub gegeben wird? Mag dies mit der Biodiversität, welche durch den Biberbau so scheinbar gefördert wird, wirklich langfristig aufgewogen?
In Bayern werden grosse Bestände gejagt und es wird empfohlen, das Fleisch zu essen anstatt in die Kadaversammelstelle zu bringen. Mir scheint das eine kluge Idee zu sein.
Falls am nächsten Läberliplausch oder Fischessen irgendwo noch ein Mocken Biberragout übrig wäre, würde ich sicher einen Bissen riskieren. Da die Biber veganer sind, könnte sein Fleisch fast auch als vegan durchgehen (...), oder aber sicher als Biofleisch. Der Biberfladen aus Appenzell hat scheinbar nichts mit dem Biberfleisch gemeinsam.