Schluss mit schweren Beinen und Krampfadern
20.05.2022 Gesundheit, GewerbeRund 7000 Liter Blut fliessen jeden Tag in wenigen grossen und zahllosen kleinen Gefässen durch unseren Körper und versorgen alle Bereiche mit wichtigen Nährstoffen. Bedingt durch erbliche Belastung oder bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen oder Zuckerkrankheit kommt es bei etwa ...
Rund 7000 Liter Blut fliessen jeden Tag in wenigen grossen und zahllosen kleinen Gefässen durch unseren Körper und versorgen alle Bereiche mit wichtigen Nährstoffen. Bedingt durch erbliche Belastung oder bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen oder Zuckerkrankheit kommt es bei etwa jedem Dritten über 40 Jahre zu einer Störung der Durchblutung.
Typische Folgeerkrankungen sind etwa die sog. Schaufensterkrankheit in den Beinen, Krampfadern, offene Beine, aber auch lebensbedrohliche Krankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder ein gefährlicher Riss der Blutgefässe. «Durchblutungsstörungen sind eine Volkskrankheit und das Risiko daran zu erkranken, steigt mit dem Älterwerden», betont Privatdozent Dr. Christoph Kalka vom Zentrum für Gefässmedizin Mittelland in Baden-Dätwil. «Im Anfangsstadium bereitet eine Durchblutungsstörung allerdings oft noch keine Beschwerden und wird daher oft nicht frühzeitig erkannt. Häufig wird auch einfach nicht an eine Durchblutungsstörung als Ursache gedacht. Langfristig können nicht behandelte Durchblutungsstörungen so zu manchmal lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen führen.»
«Offene Beine» entstehen meist als Folge von nicht behandelten Krampfadern. «Auch Krampfadern verursachen zunächst keine Beschwerden und scheinen nur ein ästhetisches Problem zu sein», erläutert Dr. Juliane Lindenberg. Allerdings kann je nach Ausprägung des Krampfaderleidens das Gewebe und die Haut so geschädigt werden, dass sich neben einer Einschränkung der Lebensqualität auch schwer behandelbare Wunden entwickeln können. Krampfadern können die Entwicklung einer Beinvenenthrombose begünstigen, in seltenen Fällen kann es gar zur lebensgefährlichen Lungenembolie kommen. In ihrem Vortrag zeigt die Angiologin vom Zentrum für Gefässmedizin Mittelland in Baden-Dättwil die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Krampfadern auf und geht dabei vor allem auf moderne, schonende minimal-invasive Verfahren ein. Während bei Krampfadern die Venen betroffen sind, ist die «Schaufenster-Krankheit» eine Durchblutungsstörung der Schlagadern, der sogenannten Arterien. «Bei Durchblutungsstörungen der Becken- und Beinarterien muss der Patient oft stehen bleiben, weil die Beine schmerzen, so als ob er sich ein Schaufenster anschauen wolle», erläutert Dr. Kalka. «So harmlos der Name klingt – die Erkrankung kann zum Absterben von Gewebe an den Füssen führen, im Endstadium droht sogar eine Amputation.» Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten stellt Dr. Kalka in seinem Vortrag vor. «Um eine Amputation zu vermeiden, gibt es heute minimal-invasive Verfahren zur Behandlung von verengten Blutgefässen», betont der Privatdozent.
Wie kann ich einer Gefässerkrankung vorbeugen? Hier spielen die sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren eine ganz entscheidende Rolle. Sie zu minimieren oder idealerweise ganz auszuschalten ist ein wichtiges Ziel. Dazu gehört neben der Einnahme von Medikamenten auch ausreichende Bewegung und körperliche Aktivität. Diese kann sowohl zur Vorbeugung als auch zu Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dienen. Die Empfehlung lautet, mindestens 3-mal pro Woche eine halbe Stunde körperlich aktiv zu sein. Zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen kann dabei bereits ausreichend sein, so Dr. Roman Gähwiler, Sportmediziner am Zentrum für Gefässmedizin.
Beim Infotag «Gesunde Gefässe» am Donnerstag, 22. Juni 2022 ab 15:30 Uhr im Atrium des Täfernhof in Dättwil informieren die drei Gefässspezialisten über die Ursachen, Symptome und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Sie zeigen auch auf, was Betroffene selbst gegen Durchblutungsstörungen tun können.
Anschliessend besteht die Möglichkeit sich bei einem Apero ein Bild vom Zentrum für Gefässmedizin Baden zu machen und bei einer kostenlosen Messung die Venenfunktion testen lassen.
Anmeldung unter 056 483 00 80 oder baden@angiologie-aargau.ch
Zentrum für Gefässmedizin
Täfernstrasse 1
5405 Baden