Ruth Humbel aus Birmenstorf vertritt die Mitte seit 2003 im Nationalrat. Sie ist mit Beat Näf verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Zu ihren Hobbys gehören nebst Orientierungslauf, Skifahren und Langlauf.
Linksfeministischer ...
Ruth Humbel aus Birmenstorf vertritt die Mitte seit 2003 im Nationalrat. Sie ist mit Beat Näf verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Zu ihren Hobbys gehören nebst Orientierungslauf, Skifahren und Langlauf.
Linksfeministischer Trumpismus
In der direkten Demokratie gibt es nach jeder Abstimmung Gewinner und Verlierer. Zwischen den Lagern werden immer wieder «Gräben» festgestellt oder heraufbeschworen: Westschweiz gegen Deutschschweiz, Stadt- gegen Landbevölkerung und Männer gegen Frauen. Je nach Thema werden diese Gräben ausgiebig bewirtschaftet, aktuell sind dies der Rösti- und der Geschlechtergraben. Bei sozialpolitischen Vorlagen gibt es einen gewissen Röstigraben. Die Westschweiz stimmt linker als die Deutschschweiz. 2017 wurde das Referendum gegen die Altersvorsorge 2020 von Westschweizer Gewerkschaften eingereicht mit tatkräftiger Unterstützung der Juso, unter ihrer damaligen Präsidentin Tamara Funiciello. Die Linksextremen kämpften Seite an Seite mit der Rechten gegen die Reform der Altersvorsorge 2020, obwohl diese Reform von der SP und den Gewerkschaften tatkräftig unterstützt worden ist. Letztlich waren es dann die Linken, welche die Reform zum Scheitern gebracht haben. Gross war meine Enttäuschung über dieses Volksverdikt. Aber es gilt, Mehrheitsentscheide zu akzeptieren.
Tamara Funiciello, vor fünf Jahren als triumphierende Siegerin in Gesellschaft mit der Rechten, für das Scheitern der Altersvorsorge 2020 mitverantwortlich, greift nun, als wütende Verliererin der Abstimmung, zum verbalen Vorschlaghammer, poltert gegen «alte, reiche, weisse Männer», verunglimpft bürgerliche Frauen, kritisiert das Abstimmungsresultat als undemokratisch und ruft zu Streiks und Demonstrationen auf. Das ist purer Trumpismus linksfeministischer Prägung. Tatsache ist übrigens, dass Frauen mehrheitlich Männer überstimmen. Die Männer hätten beispielsweise das Jagdgesetz angenommen. Es waren die Frauen, vor allem aus den Agglomerationen, die den Kantonen Graubünden und Wallis verboten haben, Wölfe abzuschiessen.
Ich hätte mir eine bessere Annahme der AHV-Reform gewünscht, bin aber dankbar und erleichtert, dass die Reformblockade in der AHV nach 27 Jahren durchbrochen ist. Der patriarchale Entscheid der Männer von 1957 für das schwache Geschlecht wurde rückgängig gemacht, und es gilt wieder das gleiche Rentenalter für Mann und Frau wie bei der Einführung der AHV vor 75 Jahren.
Zu denken gibt mir hingegen die Lügenkampagne der Linken im Abstimmungskampf (es ging nicht um Rentenalter 67 und es werden keine Renten gesenkt) wie auch das undemokratische Verhalten der schlechten Verliererinnen. Das ist nicht bloss respektlos-schlechter Stil, sondern gefährlich für unsere direkte Demokratie.