Wasserspringen: Fislisbacherin Michelle Heimberg beim Worldcup in China am Start
Michelle Heimberg zählt im Wasserspringen seit Jahren zur Weltspitze. Trotz Medaillen an Grossanlässen, isst sie, als eine der besten ihres Fachs, noch immer hartes Brot.
Morgen Samstag springt ...
Wasserspringen: Fislisbacherin Michelle Heimberg beim Worldcup in China am Start
Michelle Heimberg zählt im Wasserspringen seit Jahren zur Weltspitze. Trotz Medaillen an Grossanlässen, isst sie, als eine der besten ihres Fachs, noch immer hartes Brot.
Morgen Samstag springt die Fislisbacherin in China gegen die versammelte Weltelite vom 3-Meter-Brett. Der Weltcup in der zentralchinesischen 13-Millionenmetropole Xi’an ist ihr erster Wettkampf dieses Jahres auf dieser Stufe. In der Schweiz kennt die 22-jährige Kommunikations- und Medienwissenschafts-Studentin keine Konkurrenz. Sie orientiert sich an der Weltspitze. Dass sie es bis dahin geschafft hat, ist erstaunlich. Denn in der Schweiz fristet das Wasserspringen ein absolutes Schattendasein. Dies im Gegensatz zu den grossen Wassersportnationen, in denen die Sportart massentauglich ist. Entsprechend schwierig ist es als Wasserspringerin in der Schweiz zu überleben. Michelle Heimberg, die ihre Trainerin Beatrix Szakadati aus der eigenen Tasche bezahlt, erhält Unterstützung von der Sporthilfe. Als Sportsoldatin der Schweizer Armee erhält sie ebenfalls einen wichtigen Zustupf, für den sie sich auf ihren sozialen Kanälen bedankt.
Neben Sporthilfe und Armee wird sie auch von einigen kleineren Sponsoren unterstützt. Aber ohne die Familie, die seit Jahren grosse Anstrengungen unternimmt, damit Michelle Heimberg ihren Traum leben kann, geht es nicht. Ein Traum der 2021, noch während der Pandemie, in Tokio ein erstes Mal Wirklichkeit wurde. Damals schaffte sie das grosse Ziel und erreichte das Finalspringen der besten Zwölf. Am Ende wurde sie vom 3-Meter-Brett drittbeste Europäerin und Elfte im Schlussklassement. Dieses Resultat will sie nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris toppen. Dafür gibt sie alles. Sie pendelt täglich von Fislisbach nach Zürich an die Uni. Vor und nach den Vorlesungen fährt sie ins Hallenbad Oerlikon zum Training und wieder nach Hause. Wie immer in den letzten Jahren hat sie auch dieses Jahr den Schweizer Meistertitel geholt. In Lausanne gewann sie mit dem höchsten Punktetotal ihrer beeindruckenden Karriere. Das heisst, sie ist gut unterwegs, hat sich weiter verbessert.
Den Weltcup in Xi’an sieht sie als «Standortbestimmung». Es folgen die EM-Titelkämpfe im Rahmen der Euro Games in Polen. Vom 14. bis 17. Juli gehts an der WM in Fukuoka (Japan) um Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris. In Japan gibt es für die besten Zwölf einen Quotenplatz, in Polen nur für die Siegerin, Heimberg rechnet sich in Japan die besseren Chancen aus. (bg)