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30.06.2023 PorträtHeute Alois Huber aus Stetten
Alois Huber ist Imker aus Leidenschaft. Zu Spitzenzeiten besass er bis zu 100 Bienenvölker und züchtete Königinnen. Heute hat er auf 25 Bienenvölker reduziert. Zudem ist er offizieller Schwarmfänger beim ...
Heute Alois Huber aus Stetten
Alois Huber ist Imker aus Leidenschaft. Zu Spitzenzeiten besass er bis zu 100 Bienenvölker und züchtete Königinnen. Heute hat er auf 25 Bienenvölker reduziert. Zudem ist er offizieller Schwarmfänger beim Verband Aargauischer Bienenzüchtervereine.
◆ Was muss man tun, wenn man einen Bienenschwarm sieht?
Wenn man weiss, wem die Bienen gehören, die Besitzerin oder den Besitzer umgehend benachrichtigen. Ist dies nicht der Fall, gibt es offizielle Schwarmfänger. Welcher zuständig ist, ist auf der Webseite der Aargauischen Bienenzüchtervereine ersichtlich. Werde ich angerufen, rücke ich mit einer speziellen Schwarmkiste aus und fange die Bienen ein. Wichtig ist, dass die Königin mit in der Kiste ist.
◆ Was passiert mit dem Bienenvolk?
Wenn nicht ersichtlich ist, wem die Bienen gehören, dürfen sie behalten werden.
◆ Weshalb fliegt der Schwarm aus?
Die alte Königin fliegt mit einem Teil des Bienenvolkes aus. Die junge Königin gründet mit den restlichen Bienen einen neuen Staat.
◆ Wo haben Sie zuletzt Bienenschwärme eingefangen.?
Das war in Künten. Der eine befand sich in einem Garten, der andere beim Sportplatz.
◆ Wann schwärmen die Bienen aus?
Es ist jeweils eine kurze Zeit. Meist ist das zwischen Mai und Juni. Manchmal gibt es auch solche, die bereits im April oder später im Juli ausschwärmen.
◆ Was passiert mit nicht eingefangenen Bienenvölkern?
Leider überleben sie den Winter nicht, da sie sich keinen Essensvorrat anlegen können und in der Natur erfrieren. Ganz selten gibt es Völker, die in einem alten, nicht benutzten Schopf oder einem hohlen Baumstrunk Unterschlupf finden.
◆ Wie viele Bienen hat es in einem Bienenschwarm?
Das ist unterschiedlich. Ein eingefangener Bienenschwarm kann bis drei Kilogramm wiegen. Das sind circa 30 000 Bienen – eine Biene wiegt 0,9 Gramm. Sie bieten ein eindrückliches Bild, wenn sie fliegen. Ein Schwarm kann mehrere Kilometer zurücklegen.
◆ Wie sieht die diesjährige Honigernte aus?
Es ist bisher ein durchzogenes Jahr. Wegen dem nassen und kalten Frühjahr flogen die Bienen nicht oder fanden keine Pollen und keinen Nektar. Es wird daher vom Frühlingshonig nicht viel geben. Wie es mit dem Sommerhonig und dem Waldhonig aussieht, wird auf das Wetter ankommen.
◆ Wie sieht es mit dem Bienensterben aus?
Es kommt immer wieder vor, dass eine Königin altershalber, nach drei bis vier Jahren stirbt. Wird sie nicht ersetzt, stirbt das ganze Volk. Zu schaffen macht den Bienen nach wie vor die Varroamilbe. Wird diese jedoch frühzeitig entdeckt, können die Bienen mit Ameisensäure behandelt werden.
◆ Welche Rassen sind bei Imkern beliebt?
Inzwischen haben die meisten Imker Carnica-Bienen. Diese Rasse stammt aus Slowenien und Tschechien. Sie ist sanfter als die einheimische dunkle Biene. Meine Carnica-Bienen stammen von einer Nordseeinsel. Da ich die Bienen in einem Bienenhaus halte, bevorzuge ich die ruhigeren Bienen. Bei den Carnica-Bienen kann ich auch ohne Schutzmontur in das Haus hinein und Arbeiten ausführen.
◆ Was sind Ihre Lieblings- und Ausflugsorte?
Sehr gerne halte ich mich bei meinem Bienenhaus in Stetten auf oder in der Lenzerheide.
◆ Was würden Sie gerne an Ihrer Wohngemeinde Stetten ändern?
Als ehemaliger Gemeinderat liegt mir Stetten immer noch sehr am Herzen. Für mich ist die Gemeinde ein sehr lebenswerter Ort.
◆ Welche Anlässe besuchen Sie?
Ich gehe sehr gerne an Familienfeste. Mir ist dabei egal, ob diese zu Hause stattfinden oder ob ich eingeladen bin.
◆ Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Natürlich meine Bienen, meine Frau und meine beiden Enkel.
Debora Gattlen