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25.07.2023 PorträtHeute Vjollca Kurmekaj (47)
Sie sorgt für die Sicherheit der Badegäste im Hallenbad Mellingen. Vjollca Kurmekaj lernte erst als Erwachsene schwimmen, nachdem sie einen Mann vor dem Ertrinken rettete.
◆ Weshalb sind Sie ...
Heute Vjollca Kurmekaj (47)
Sie sorgt für die Sicherheit der Badegäste im Hallenbad Mellingen. Vjollca Kurmekaj lernte erst als Erwachsene schwimmen, nachdem sie einen Mann vor dem Ertrinken rettete.
◆ Weshalb sind Sie Bademeisterin geworden?
Mir hat der Beruf schon immer gefallen. Das, obwohl ich erst im erwachsenen Alter schwimmen lernte.
◆ Was war der Auslöser, dass Sie sich trotzdem dazu entschlossen schwimmen zu lernen?
2015 war ich als Badegast im Schwimmbad Villnachern. Ich sah, dass ein Badegast in Not geriet und habe instinktiv reagiert und ihn gerettet. Das war der Auslöser, dass ich richtig schwimmen lernen wollte.
◆ Wo haben Sie schwimmen gelernt?
Ich nahm keinen Schwimmunterricht. Ich habe mir das selbst beigebracht. Bis ich gut schwimmen konnte, habe ich ein Jahr intensiv im Hallenbad Brugg trainiert. Als ich eine Stelle für Badeaufsicht für die Badi Villnachern sah, habe ich mich gemeldet.
◆ Was für eine Ausbildung haben Sie gemacht, um Bademeisterin zu werden?
Nach einem Jahr Badeaufsicht absolvierte ich das Brevet Pro/Schuwa. Unter anderem wird die Wasserrettung geschult und das Wissen über BLS/AED und erweiterte Erste Hilfe geschult. Wichtige Bestandteile des Kurses sind zudem die wesentlichen Punkte des Betriebs- und Aufsichtsdienstes, um in einem Bad zu arbeiten. Durch die Ausbildung hatte ich dann die Möglichkeit als Bademeisterin in Villnachern zu arbeiten.
◆ Wie kamen Sie nach Mellingen?
Da das Schwimmbecken in Villnachern ein Leck hatte, musste es saniert werden. Die Badi war während zwei Jahren geschlossen. Ich war deshalb auf Arbeitssuche.
Ich habe mich dann in Mellingen auf eine Jahresstelle beworben und sie auch bekommen. Seither bin ich geblieben. Es gefällt mir hier sehr gut. Ich arbeite in einem 70 Prozent-Pensum. Das Team ist super und die Badegäste sind sehr nett.
◆ Was macht die Badegäste in Mellingen speziell?
Es besuchen sehr viele Familien das Hallenbad. Schön ist, dass hier die Eltern sehr gut auf ihre Kinder aufpassen. Das ist nicht überall so. Manche denken, dass die Aufsicht für ihre Kinder bei den Bademeistern liegt.
◆ Auf was achten Sie bei Ihrer Arbeit als Bademeisterin?
Ich erkenne sofort Kinder, die nicht oder nur schlecht schwimmen. Sie halten sich meist in der Nähe des Schwimmbeckenrands auf. Wenn ich das sehe, gehe ich in die Nähe oder sage ihnen, dass sie ins Nichtschwimmerbecken wechseln sollen.
◆ Mussten Sie auch schon Kinder retten?
Ja. Das war in Kleindöttingen. Drei Kinder, zwischen sechs und acht Jahren, konnten nicht mehr aus eigener Kraft den Beckenrand erreichen. Ich habe sie dann an den Beckenrand gebracht.
◆ Hören Badegäste auf Sie, wenn Sie etwas beanstanden müssen?
Ich schimpfe fast nie, sondern erkläre, weshalb etwas nicht gemacht werden darf. So sage ich zum Beispiel Kindern, dass etwas kaputt geht und sie das deshalb nicht machen dürfen. Meist hören sie auf mich besser, als wenn es ihnen ihre Eltern sagen.
◆ Wann trainieren Sie selbst?
Wenn ich frei habe gehe ich immer in Brugg trainieren. Dann schwimme ich jeweils 500 Meter.
◆ Wie wichtig ist es, dass bereits Kinder schwimmen lernen?
Das ist sehr wichtig. Dann ist es auch weniger gefährlich, wenn sie schwimmen gehen. Trotzdem ist es wichtig, Kinder stets zu beaufsichtigen. Manchmal toben sie herum und spüren nicht, wenn sie müde werden. Doch auch Erwachsene überschätzen sich manchmal. Es ist wichtig, beim Schwimmen den Kopf einzuschalten.
◆ Wo haben Ihre Kinder schwimmen gelernt?
Meine beiden Kinder haben in der Schule schwimmen gelernt
◆Im Moment steht die Revision im Hallenbad Mellingen an. Welche Arbeiten führten Sie aus?
Ich habe zusammen mit Chefbademeisterin Manuela Paladino den Beckenrand mit Hochdruck gereinigt und alle Sachen erledigt, die anstehen. Ich freue mich aber bereits darauf, wenn der Badebetrieb am 31. Juli wieder losgeht.
Debora Gattlen