Herausforderung beim Wasserleitungsersatz für das Schulhaus mit alter Jauchegrube und Mauerfundament
Im Zuge der Sanierung der Niederwilerstrasse werden auch Hausanschlüsse saniert. Eine Überraschung gab es beim Schulhaus. Eine uralte Jauche-Grube und Fundamente forderten die ...
Herausforderung beim Wasserleitungsersatz für das Schulhaus mit alter Jauchegrube und Mauerfundament
Im Zuge der Sanierung der Niederwilerstrasse werden auch Hausanschlüsse saniert. Eine Überraschung gab es beim Schulhaus. Eine uralte Jauche-Grube und Fundamente forderten die neue Technik.
Es war wie bei einem Krimi» erzählt Gemeinderat Patrick Oldani. Seit Montag ist eine Spezialfirma mit einem Druckpressbohrer daran, eine Ersatzleitung für die alte Wasserleitung zum Schulhaus zu bohren. Was bereits an vier anderen Liegenschaften an der Niederwilerstrasse problemlos klappte, wurde beim Schulhaus zur Herausforderung. Von der Waschküche im Untergeschoss frass sich der Bohrkopf Richtung Niederwilerstrasse. Doch schon nach ein paar Metern unter dem Pausenplatz stiess die Maschine auf ein Hindernis. Der Presslufthammer musste her, um den Belag aufzubrechen, ein Bagger buddelte in die Tiefe. Und da zeigte sich die Überraschung. «Es handelt sich um eine sehr alte Jauchegrube», so Oldani. Ob diese noch aus der Zeit vor dem Schulhaus – es wurde 1913 gebaut – stammt oder ob es als Fäkaliengrube für die Schule konzipiert war, kann heute nicht mehr gesagt werden.
Alte Jauchegrube hielt stand
Um den Durchbruch durch das alte Gemäuer der Jauchegrube doch noch zu schaffen, kam der Pressluftmeissel zum Einsatz. Die Jauchegrube konnte mit etwas Geschick umgangen werden, doch in der Mitte des Pausenplatzes gab es dann ein zusätzliches, unbekanntes und undurchdringliches Hindernis. Ein Plan B musste her. Kurzerhand wurde eine zweite Bohrung neben die wehrhafte Jauchegrube gesetzt. Alles schien zu klappen. Der Bohrkopf frass sich Meter um Meter unter dem Pausenplatz durch. Doch dann war kurz vor dem Ziel, der Niederwilerstrasse, erneut Schluss. Dieses Mal stellte sich dem Bohrer die Schulhausmauer mit seinem Fundament in den Weg. Um das Hindernis zu orten mussten die Arbeiter den mit Pflastersteinen besetzte Vorplatz aufspitzen. Der Bagger hob die Grube aus. «Im Normalfall sind Mauerfundamente bis einen Meter tief», führt Bauamtsleiter Wendelin Blattmer aus. Doch auch hier zeigte sich, dass in Tägerig altes Mauerwerk noch Wertarbeit ist. Das Fundament reichte 1,50 Meter in die Tiefe und war mit Armierungseisen verstärkt. Wieder kamen Presslufthammer und Muskelkraft zum Einsatz. Mit eineinhalb Tagen Verspätung gelang doch noch der Durchbruch durch die Mauer. Doch es kam zu einem weiteren Problem. Der Druckbohrer konnte die letzten Meter bis zur Hauptleitung nicht durchpressen. Der Bagger musste das Stück aufgraben und die neue Wasserleitung der Schule konnte trotzdem noch an die Hauptleitung in der Niederwilerstrasse angeschlossen werden. Für die nächsten Jahrzehnte wird weiterhin für Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen Trinkwasser zur Verfügung stehen.
Debora Gattlen