Die Musikkauffrau Maja Hitz lebt in Niederrohrdorf. Ihre Welt besteht aus Musik, Literatur, Journalismus, Neurowissenschaft, Psychologie, Philosophie, Geschichtswissenschaft und Fitnesstraining.
Samhain
Heute Abend werden verkleidete Kinder ...
Die Musikkauffrau Maja Hitz lebt in Niederrohrdorf. Ihre Welt besteht aus Musik, Literatur, Journalismus, Neurowissenschaft, Psychologie, Philosophie, Geschichtswissenschaft und Fitnesstraining.
Samhain
Heute Abend werden verkleidete Kinder an Türen klopfen und um Süssigkeiten bitten. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Türe wird man so recht wissen, was die Motivation dahinter ist. «Irgendwas Amerikanisches aus dem Fernsehen», ist die häufigste Antwort auf den Ursprung von Halloween.
Samhain, wie dieser heidnische Sabbat ursprünglich genannt wurde, geht auf die Kultur der Kelten zurück, die damals Irland bevölkerten. Es war im altkeltischen Kalender das Erntedankfest und gleichzeitig der letzte Tag des Jahres für die Heiden. Auch der Ahnen wurde mit grossen Feuern gedacht, um deren Seelen zu wärmen. Das Wort «Halloween» entstand erst mit der Christianisierung. Ab dem 9. Jahrhundert bezeichnete die Kirche das heidnische Fest als «All Hallows Eve», also den Abend vor Allerheiligen, woraus das heutige «Halloween» entstand. Die ersten irischen Einwanderer brachten den Brauch mit in die USA, wo er seinen gegenwärtigen Charakter entwickelte. Ursprünglich schnitzte man keine Kürbisse, sondern Rüben, wie es im deutschsprachigen Raum noch heute Tradition ist. Laut irischer Legende soll nämlich der Hufschmied Jack Oldfield den Teufel mit einer Laterne vertrieben haben, als dieser ihn sich holen wollte. Diese Laterne bestand aus einer ausgehöhlten Rübe, in die Jack eine Kerze gesteckt haben soll, weshalb der geschnitzte Kürbis heute Jack O’Lantern genannt wird.
In der irischen Kultur war es damals üblich, dass wohlhabende Bauern und Kaufleute zu Samhain ihren ärmeren Nachbarn Essen und Getränke ausgaben. Die Iren fürchteten sich jedoch davor, im Dunkeln Púca zu begegnen, einem boshaften Geschöpf aus der keltischen Mythologie, oder anderen Geistwesen. So kam es, dass sie sich gruselig verkleideten, um von den Dämonen nicht als Sterbliche erkannt zu werden. Gleichzeitig dienten die Kostüme als Verkleidung für den Fall, dass eine geizige Person sich weigerte, den anklopfenden Gestalten Speis und Trank anzubieten. Dann konnte es schon mal passieren, dass Türen aus den Angeln gehoben und in den See geworfen wurden, oder, dass Säcke über Schornsteine gebunden wurden, um die Geizkragen aus ihren Häusern zu räuchern. Man spielte ihnen also einen «Trick», wenn man keinen «Treat» bekam, womit auch der Ursprung des Ausspruchs «Süsses oder Saures» geklärt wäre. Auf ein gesegnetes Samhain und ein fröhliches Halloween!