Stefan Schmid, Jg. 1955, wohnt in Mellingen. Nach vielen Startup’s im Beruf, nun Startup’s in Kultur und Politik: Engagiert in der Museums-Kommission, im Vorstand der Melliger Spiellüt und eifriger IGler.
Früher – heute – ...
Stefan Schmid, Jg. 1955, wohnt in Mellingen. Nach vielen Startup’s im Beruf, nun Startup’s in Kultur und Politik: Engagiert in der Museums-Kommission, im Vorstand der Melliger Spiellüt und eifriger IGler.
Früher – heute – morgen
In historischen Kategorien gemessen ist das menschliche Leben sehr kurz, in geologischen sowieso. Zivilisatorische Entwicklung gelingt, wenn eine Generation auf die Schultern der vorhergehenden steht, und mit deren Wissen in Technik, Wissenschaft, Kultur und moralischen Aspekten weiterbaut und das Wissen darum vermehrt. Auf die Lebenserfahrung eines Einzelnen haben wir keinen Zugriff mehr, wenn dieser gestorben ist. Ausser, seine Geschichte wird weitererzählt, aufgeschrieben, sofern eine Schrift existiert, oder sie schlägt sich in Kunst und Architektur dauerhaft nieder. Zweihunderttausend Jahre besiedelten Menschen und Menschenähnliche Europa. Ausser Knochenfragmenten, Steinwerkzeugen und fantastischen Höhlenmalereien ist nichts geblieben. Etwas wenig für diesen gigantische Zeitraum. Das heisst, das Leben hat sich in dieser Zeit kaum verändert. Keine Generation ist auf die Schultern der Vorfahren gestanden, hat darauf aufgebaut. Sie sind nebeneinander hergegangen – haben sich später vergessen.
Wir betreiben heute intensiv Geschichtsforschung durch Historik, Archäologie, Anthropologie und verschiedene Fachbereiche mehr. Wir wollen wissen, wie das Eine zum Anderen führte. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für uns normale Menschen bestimmt, denn noch nie waren diese so einflussreich auf unserem Planeten durch ihr Essensverhalten, ihre Lebensgestaltung und ihre demokratische Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft.
Bibliotheken bewahren die Erzählung, das geschriebene Wort, historisch, gegenwärtig und auch fiktional und kontrovers. Die Museen bewahren die stofflichen Zeugen der Vergangenheit, die Beweise, dass da mal was war. Sie laden ein zur Interpretation, Spekulation, Forschung. Museum und Bibliothek gehören zusammen, ergänzen sich ideal. Beide wagen den Versuch, Vergangenheit denk- und sichtbar zu machen und als Beweisführung der Authentizität, also der Wahrhaftigkeit zu bewahren, als Wiederstand gegen Geschichtsvergessenheit und Geschichtsklitterung.
Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verurteilt, gemachte Fehler ständig zu wiederholen, das in einer Zeit, wo in hundert Jahren mehr geschieht, als früher in tausend Jahren.
Doch heute schauen wir in die Zukunft. 2024 steht vor der Tür. Noch ist nicht aller Tage Abend – wir kommen wieder, keine Frage. Ihnen allen ein gutes Neues Jahr, viel Glück und Gesundheit.