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30.01.2024 PorträtHeute Sarina Wiehl (34)
Sarina Wiehl arbeitet als Bildungsverantwortliche für die Spitex Heitersberg. Herausfordernd ist, dass sich die Herausforderungen verändert haben. Sie schaut dazu, dass die Leidenschaft für den Pflegeberuf an den Nachwuchs weiter ...
Heute Sarina Wiehl (34)
Sarina Wiehl arbeitet als Bildungsverantwortliche für die Spitex Heitersberg. Herausfordernd ist, dass sich die Herausforderungen verändert haben. Sie schaut dazu, dass die Leidenschaft für den Pflegeberuf an den Nachwuchs weiter geht.
◆Weshalb engagieren Sie sich als Bildungsverantwortliche bei Spitex Heitersberg?
Ich engagiere mich als Bildungsverantwortliche, weil mir die Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg zu ihrem Diplom oder Fähigkeitszeugnis sehr am Herzen liegt. Ich finde es wichtig, dass Lernende und Studierende während der Ausbildung eine fachlich kompetente und vielfältige, aber auch herzliche und wohlwollende Begleitung erhalten, bei der sie gefördert und gefordert, aber nicht überfordert werden. Gerade in der heutigen Zeit, wo der Fachkräftemangel ein zentrales Thema ist, welches uns auch in Zukunft weiter beschäftigen wird, finde ich es zentral, nicht nur die Problematiken, sondern auch die schönen Seiten des Pflegeberufes zu beleuchten. Die Berufsbildnerinnen der Spitex Heitersberg und ich versuchen während der Ausbildungsbegleitung nebst Fachwissen und Praxiserfahrung auch ein bisschen von unserer Freude und Leidenschaft für den Pflegeberuf mitzugeben. Das um zu motivieren und sie noch lange in der Pflege tätig sind.
◆ Was sind die Herausforderungen?
Die Ansprüche der jüngeren Generation an die Work-Life Balance ist gestiegen. Das ist durchaus auch positiv: Sie achten auf ihre persönliche Gesundheit und darauf, sich selbst genügend Ausgleich zu ermöglichen, um Leistungsfähig zu bleiben. Jüngere Generationen sind heutzutage oft nur noch auf Social Media erreichbar. Stelleninserate an die richtige Zielgruppe zu bringen, erfordert Affinität für diese modernen Medien. Zudem gibt es viele potenzielle Fachkräfte, welche sprachliche Probleme haben, weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Die Ausbildung auf der Sekundarstufe EFZ sowie auch auf Tertiärstufe HF erfordert gute bis sehr gute Deutschkenntnisse und auch das Lernen in Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden kann nur dann erfolgreich gelingen, wenn man die gleiche Sprache spricht. Hinzu kommt, dass die Deutsche Sprache für die zwischenmenschliche Kommunikation und den Beziehungsaufbau zentral und unverzichtbar sind.
◆ Wie viele Lernende betreuen Sie?
Wir begleiten aktuell vier Lernende FaGe und acht Studierende HF.
◆ Wie wird dem Fachkräftemangel bei Spitex Heitersberg vorgebeugt?
Wir sind ein junger und moderner Betrieb und setzen uns für das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit ein. Regelmässige Events und Aktivitäten stärken den Teamgeist und bringen Freude und Abwechslung in den Arbeitsalltag. Unsere Lernenden werden von kompetenten und motivierten Berufsbildnerinnen begleitet, welche sich regelmässig weiterbilden, um eine qualitativ hochstehende Ausbildungsbegleitung zu leisten. Wir fördern die Lernenden gezielt in ihren individuellen Fähigkeiten und schätzen das neue Wissen und Ideen, die Lernende in den Betrieb bringen. Um die Spitex Heitersberg für Ausbildungen im Pflegeberuf sichtbar zu machen, besuche ich Oberstufenschulen in der Region und engagiere mich an öffentlichen Berufsschauen und -messen.
◆ Weshalb wählten Sie einen Beruf im Gesundheitsbereich?
Der Mensch, seine Anatomie und Pathologie haben mich schon immer fasziniert. Als ich nach meiner Ausbildung zur Dentalassistentin nur wenige Weiterbildungsmöglichkeiten sah, entschied ich mich, eine andere Richtung einzuschlagen. Eine schwierige Situation im privaten Umfeld hat mich letztendlich zum Pflegeberuf geführt, wo ich als Quereinsteigerin ein Studium auf HF Stufe absolvierte. Heute bin ich froh, diesen Weg gewählt zu haben. Die Arbeit in der Pflege an und mit Menschen verschiedenen Alters, Geschlecht, Religion und Herkunft bereitet mir noch immer grosse Freude. Ich sehe mich auch in naher und ferner Zukunft im Pflegeberuf.
◆ Was ist ihr Lieblingsausflugsort?
Ich bin sehr gerne in den Bergen. Ob im Winter oder im Sommer, ich geniesse die Ruhe und die Magie, die von den hohen Bergen ausgeht.
◆ Was hat in Ihrem Leben Priorität?
An oberster Priorität stehen die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner Familie. Insbesondere meiner beiden Söhne (4 und 6), welche mein Leben auf den Kopf stellen und mich immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Gleichzeitig zeigen sie mir, dass das Leben mit der nötigen Prise Humor leicht und lässig sein kann.
Debora Gattlen