Eine bisher namenlose Verbindungsstrasse wird zur richtigen Adresse
Hier sollen dereinst sechs Einfamilienhäuser stehen. Damit sie auch eine Adresse haben, hat die Strasse vom Gemeinderat erstmals einen Namen erhalten.
Es ist ein kleines Verbindungsstück zwischen der ...
Eine bisher namenlose Verbindungsstrasse wird zur richtigen Adresse
Hier sollen dereinst sechs Einfamilienhäuser stehen. Damit sie auch eine Adresse haben, hat die Strasse vom Gemeinderat erstmals einen Namen erhalten.
Es ist ein kleines Verbindungsstück zwischen der Hägelerstrasse und der Dorfstrasse, gleich am Eingang des Dorfes aus Fahrtrichtung Oberrohrdorf. Die kurze Strasse führt steil den Hang hinauf, rechter Hand beginnt das Dorf, links befindet sich derzeit eine Wiese mit Stäben, die auf eine bevorstehende Baustelle hinweisen.
An dieser Stelle sollen schon bald sechs Einfamilienhäuser entstehen. Das Baubewilligungsverfahren läuft noch, die Gemeinde hat der Strasse jedoch vorsorglich schon mal einen Namen gegeben, damit die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner eine Anschrift haben werden. Bisher war die Strassenparzelle Nummer 166, die es schon seit Jahrzehnten gibt, namenlos. Vor fünf Jahren wurde sie saniert.
Flurnamen als Grundlage
Der Gemeinderat hat beschlossen, die Strasse fortan «Langacher» zu nennen. Es ist der alte Flurname des Gebiets. «Der Gemeinderat hielt es für sinnvoll, den Flurnamen zu verwenden», sagt Roland Mürset, Gemeindeschreiber von Remetschwil. «Es gibt im Dorf bereits einige Strassen, deren Namen auf alte Flurbezeichnungen zurückgehen: zum Beispiel die Hägelerstrasse, die Schürmattstrasse, die Steinackerstrasse oder die Buchslistrasse.»
Der Flurname Langacher umfasst ein Gebiet mit mehreren Parzellen und Grundstücken. «Wahrscheinlich heisst es seit Jahrhunderten schon so», mutmasst Mürset. Es gäbe alte Pläne mit den genauen Umrissen der Flure, «wir haben aber alles digitalisiert». Und beim Kanton gäbe es eine Liste mit allen Fluren im Aargau, klärt der Gemeindeschreiber auf.
«Das sind zwei Paar Schuhe»
Nun soll die anonyme Strasse am Rand von Remetschwil also ein Schild mit einem Namen erhalten. Aber was, wenn die sechs Einfamilienhäuser gar nicht gebaut werden und die Adresse nicht gebraucht wird? Noch ist das Bewilligungsverfahren ja hängig. «Das sind zwei Paar Schuhe – der Name kommt auf jeden Fall», stellt Mürset klar.
«Irgendwann werden hier Häuser stehen, seien es die sechs geplanten Gebäude, oder halt andere – und sie werden eine Adresse brauchen.» Die Parzelle befände sich schliesslich in der Bauzone und der Grundeigentümer wolle das Gebiet überbauen, so Mürset. Das Strassenschild werde somit schon bald seinen Platz erhalten.
Marko Lehtinen
Das Bauprojekt
Auf der Parzelle 1067 in der Wohnzone 2 sind sechs Häuser geplant, die jeweils zwei Vollgeschosse, ein Dachgeschoss und ein Untergeschoss mit insgesamt 6 ½ Zimmern enthalten. Die Moser Architekt AG aus Baden baut die Einfamilienhäuser mit Tiefgarage im Auftrag des Konsortiums Langacher. (leh)