Fette Beats und coole Reime mit Rapper «Kidy»
12.04.2024 Region ReusstalDie Mojuro – offene Jugendarbeit Region Rohrdorferberg organisierte im Rahmen des Ferienprogramms einen Rap-Workshop
Mit dem bekannten Rapper «Kidy» nahmen die Nachwuchs-Sprechkünstler im Tonstudio der Jugendarbeit Muri ihren eigens geschriebenen Rap-Song auf. Dabei ...
Die Mojuro – offene Jugendarbeit Region Rohrdorferberg organisierte im Rahmen des Ferienprogramms einen Rap-Workshop
Mit dem bekannten Rapper «Kidy» nahmen die Nachwuchs-Sprechkünstler im Tonstudio der Jugendarbeit Muri ihren eigens geschriebenen Rap-Song auf. Dabei sprudelten sie nur so über vor Kreativität.
Langsam und ein wenig düster wabern die Bässe aus den Lautsprechern. Ein bisschen gangster-style tönt das Ganze – findet zumindest der schreibende Laie. Dabei ist der Text dazu ziemlich fröhlich: «In der Zitig wird des berichtet, was mer mit em ‹Kidy› hend gedichtet», rappen die Jugendlichen zum Beat im rhythmischen Sprechgesang. Sie sind jetzt so richtig im «Flow», wie man auf Neudeutsch sagt. Ob sie nicht lieber einen etwas schnelleren Beat nehmen wollen, will Produzent Darius Leimgruber, besser bekannt als Rapper «Kidy» wissen. Nichts zu machen: Die Nachwuchstalente haben sich auf die Rhythmen, die sie aus dem Internet heruntergeladen haben, eingeschossen. Leimgruber wird sich später beim Arrangieren der Musik am Computer daran orientieren.
Die Kids kennen sich aus
Doch ganz am Anfang steht der Text. Gar nicht so einfach. Denn es braucht eine «Hook», eine «Bridge», eine «Pre-Bridge» und natürlich die «Parts». Wer jetzt nur Bahnhof versteht, ist entweder Ü40 oder hat nie einen Rap-Workshop besucht. «Wer weiss noch, was eine Hook ist?», fragt Darius in die Runde. «Das ist der Refrain», schallt es aus mehreren Kehlen. Ist ja klar! Die «Parts» sind ganz einfach die Strophen. «Bridge» nennt man den Übergang. Die Theorie haben die zehn Jugendlichen, die sich für den Rap-Workshop der Mojuro angemeldet haben, erst am Vormittag von «Kidy» gelernt. Der 22-Jährige ist in der Musikszene kein Unbekannter. Er hat schon mit Rap-Grössen wie «Stress», «Loredana» oder «Sido» gearbeitet. Für seine Kompositionen für den Schweizer Rapper «Xen» bekam er sogar eine goldene Schallplatte. Den Rap-Workshop gibt er bereits zum zweiten Mal. Im vergangenen Jahr war die Jugendarbeit Fislisbach vor Ort. In Muri finde das Ganze statt, weil die dortige Jugendarbeit über ein Tonstudio verfügt, erzählt Ariana Perlini von der Mojuro.
Jung-Rapper kommen ins Schwitzen
Manch einer der Rap-Newcomer hat sich vorher schon selbst am Songschreiben versucht: «Ich habe schon einmal einen Song gemacht, es ist aber nicht so gut rausgekommen», erzählt der elfjährige Jaron aus Oberrohrdorf, der seine Basecap verkehrt herum trägt, wie die Profis. Sein Klassenkamerad Loris spielt Saxofon und wollte immer schon in einer Band spielen. Und Théo (10) hat mit einem Kollegen sogar einen Song gedichtet und auf Youtube hochgeladen.
Beim Texten in Gruppen ist aber Teamwork gefragt: «Was reimt sich auf gsi?», fragt Ariana. Logo: «free». Und so erzählen die selbst ernannten «Kids» im in ihrem Song «Kidy`s Kiddies» Zeile für Zeile von ihrem coolen Tag – und fallen dabei wie von selbst in den rhythmischen Sprechgesang. Rapper «Kidy» platziert im Anschluss am Computer mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendlichen die Beats, während die anderen in der engen Aufnahmekabine die Vocals einsingen und dabei richtig ins Schwitzen geraten. «Ganz schön anstrengend, dabei sind wir nur am Schwätzen», sagt einer und alle lachen. Für den Feinschliff im Studio sorgt der Profi später alleine. Das Ergebnis kann sich aber jetzt schon hören lassen. Und eines ist ohnehin klar: Beim nächsten Mal sind alle wieder mit dabei!
Michael Lux