Heute Rolf Wiederkehr

Rolf Wiederkehr (64) führt gemeinsam mit seiner Frau Nicole das gemeinnützige Hilfswerk «Niggi hilft Togo». Das Paar ist seit einem Vierteljahrhundert zusammen und wohnt in Oberrohrdorf.

◆ Sie unterstützen Ihre Frau Nicole beim Projekt «Niggi hilft Togo». Was genau ist Ihre Aufgabe?
Ich bin für die Gesamtorganisation unseres kleinen Hilfswerkes in der Schweiz zuständig. Ich organisiere Veranstaltungen und halte auch Vorträge bei interessierten Vereinen, Organisationen, Firmen etcetera. Dazu kommen die ganze Administration und die Werbung. Ganz wichtig ist uns Folgendes: Jeder gespendete Rappen kommt zu 100 Prozent vollumfänglich den Ärmsten der Armen zu Gute. Sämtliche Nebenkosten werden von meiner Frau und mir beglichen.

◆ Ihre Frau steht bei dem Hilfsprojekt eher im Vordergrund, Sie wirken mehr im Hintergrund. Entspricht das Ihrem Charakter, oder hat sich die Rollenverteilung so ergeben?
Niggi steht als Gesicht und natürlich als Operationsschwester in Togo im Vordergrund. Ansonsten ist sie aber froh, wenn sie möglichst wenig Öffentlichkeitsarbeit verrichten muss. Das ist gar nicht ihr Ding. Ich mache dies hingegen gerne.

◆ Was bedeutet Ihnen das Hilfswerk ganz persönlich?
Wir können alle nichts dafür, dass wir dieses Riesenglück hatten, in der Schweiz auf die Welt zu kommen. Den meisten von uns geht es sehr gut. Niggi und ich möchten mit unserer Hilfe ein ganz kleines Bisschen helfen und etwas zurückgeben.

◆ Sie waren beruflich immer ein sehr aktiver Mensch. Nehmen Sie es heute ruhiger?
Das ist korrekt. Als ehemaliger Unternehmer und überall engagierte Person ist «Niggi hilft Togo» heute meine Hauptarbeit – falsch, mein Haupthobby.

◆ Was hat in Ihrem Leben stets Priorität?
Mir ist es wichtig, in Anstand gegenüber allem und allen durch das Leben zu gehen.

◆ Wem würden Sie gerne einmal Ihre Meinung sagen?
Die Antwort würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Aber in den Top-10 wären vorzugsweise viele Politiker dieser Erde.

◆ Wenn Sie einen Tag im Leben jemand anderes sein könnten, wer wäre das?
Schon immer: Paul McCartney.

◆ Was macht Sie traurig, was bereitet Ihnen Freude?
Traurig macht mich, wie wir die Erde mit 100-prozentiger Sicherheit an die Wand fahren. Freude bereitet mir meine fantastische 26-jährige Beziehung mit Niggi.

◆ Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Niggi, dazu viel guten Wein und viel Musik.

◆ Welches Land, welchen Ort oder welche Stadt würden Sie gerne noch besuchen?
Viele ...

◆ Wo treffen Sie Ihre Freunde am liebsten?
Zu Hause, bei feinem Essen und gutem Wein.

◆ Der Hochsommer lässt dieses Jahr eher zu wünschen übrig. Aber was verbinden Sie grundsätzlich mit dem Sommer?
Es ist ganz einfach meine absolute Lieblings-Jahreszeit.

Marko Lehtinen