Der Gemeinderat hat Massnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit beschlossen

Die Grundlage für den Massnahmenkatalog, zu dem unter anderem Tempo 30 in der Schulzone sowie ein Fahrverbot im Schulweg zählen, ist eine Untersuchung des Touring Club Schweiz (TCS) von 2023.

Das Thema ist für den Gemeinderat wichtig und wir bekommen auch immer wieder Anfragen und Inputs aus der Bevölkerung zum Thema Schulwegsicherheit», erklärt Gemeindeammann Norbert Ender. Der Auslöser, sich für das Audit des TCS zu bewerben, sei schliesslich ein Brief einer besorgten Mutter gewesen. Der TCS untersucht jährlich die Verkehrssituation rund um Schulen in zehn ausgewählten Gemeinden mit weniger als 8000 Einwohnern. Zu den ausgewählten Gemeinden zählte im vergangenen Jahr auch Niederwil. Die Analyse fand, laut einer Mitteilung der Gemeinde, bereits im Juni 2023 statt. Der 90 Seiten starke Bericht wurde diesen Mai vorgestellt. Situationen mit hohem Gefährdungspotenzial, welche Sofortmassnahmen und rasches Eingreifen erforderten, hat die Studie nicht ergeben.

Tempo 30 in der Schulzone
Jedoch resultierte aus dem TCS-Bericht ein Massnahmenkatalog mit Empfehlungen, mit denen die Schulwegsicherheit verbessert werden kann. Priorisierung, Planung und Umsetzung liegen in der Verantwortung der Gemeinde. Diese hat nun gemeinsam mit Thomas Belloli von der Belloli Raum- und Verkehrsplanung GmbH die dokumentierten Schwachstellen und Vorschläge des TCS geprüft und priorisiert. Im Fokus der kürzlich beschlossenen Massnahmen steht die Schulzone rund um Rütistrasse, Isenbühl, Schulweg bis hin zur Nesselnbachstrasse. «Es gibt generell eine 30er-Zone im Umfeld der Schulzone», erklärt Norbert Ender. Entsprechende Markierungen und die Signalisation «Schule» sollen mit der Einführung angebracht werden. Der Verkehr im «Schulweg» soll durch ein Fahrverbot minimiert werden und die Querung der Nesselnbachstrasse sowie der Rütistrasse soll sicherer gestaltet werden: «Dort werden die Markierungen verbessert», konkretisiert Ender. Die Umsetzung der Massnahmen soll im kommenden Jahr erfolgen. Der Gemeinderat hat einen Betrag von 20 000 Franken ins Budget 2025 aufgenommen, das an der kommenden Winter-Gmeind genehmigt werden soll.

Kantonsstrassen sollen folgen
Laut Mitteilung der Gemeinde betreffen verschiedene wichtige Empfehlungen des Audits auch die Kantonsstrassen mit verschiedenen Fussgängerstreifen. Diese Mängel könnten jedoch nicht kurzfristig behoben werden. Stattdessen sollen sie im Zuge der beiden Komplettsanierungen der Hauptstrasse und der Hägglingerstrasse beseitigt werden. Der Gemeinderat habe diesbezüglich Einfluss genommen.
Bereits beschlossen sind die Massnahmen in der Hägglingerstrasse: «Dort gibt es ein Trottoir und einen Fussgängerstreifen», erklärt Norbert Ender. Das Projekt sei beim Kanton in der Bearbeitung und die Realisierung für 2025 bis 2026 geplant. Noch in der Vorprojektphase befindet sich die Hauptstrasse: «Dort wollen wir alle Fussgängerstreifen und die Trottoirs verbessern», so Ender. Beide Projekte sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Für die Göslikerstrasse sei aktuell noch kein Projekt in Bearbeitung, heisst es in der Gemeindemitteilung. Die entsprechenden Massnahmen hierfür werde der Gemeinderat bei der Sanierungsprojektierung durch den Kanton einbringen. Die Gemeinde selbst plant weitere Massnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit, wie die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Freihalten von Trottoirs und Sichtzonen von Bewuchs. Auch für das Thema Elterntaxi soll gemeinsam mit der Schule ein Konzept erarbeitet werden. Zudem wurde ein Geschwindigkeitsanzeigegerät «Speedy» angeschafft und der Gemeinderat setzt sich für verstärkte Polizeikontrollen an Fussgängerüberquerungen ein.

Michael Lux