Ewald Rudolf von Rohr aus Oberrohrdorf geniesst das Rentnerleben, das Enkel hüten und den Gesang. Er ist ein sozial engagierter Mensch. Vor langer Zeit war er acht Jahre im Gemeinderat. Heute ist er aktiv in der regionalen Alterspolitik.
Limit erreicht ...
Ewald Rudolf von Rohr aus Oberrohrdorf geniesst das Rentnerleben, das Enkel hüten und den Gesang. Er ist ein sozial engagierter Mensch. Vor langer Zeit war er acht Jahre im Gemeinderat. Heute ist er aktiv in der regionalen Alterspolitik.
Limit erreicht
Es ist klar, was auf dem Tisch liegt: Kapitalismus und Ökonomie wären an sich nichts Schlechtes, wenn wir Privilegierten unseren Reichtum mit ärmeren Menschen teilen würden. Bis jetzt tun wir das nur marginal. Obendrauf kommt nun noch der Klimawandel. Ein gut hörbarer Teil unserer jüngeren Artgenossen – die sogenannten Klimaaktivisten von Fridays for Future – bangt um seine Zukunft und verlangt Lösungen zur Bewältigung dieser Klimakrise. Keine Panik, auch diese Bewegung halten wir aus, die nächste Antiklimastimmung kommt bestimmt. Wir «Wohlständler:innen» wollen nicht zurück zu einem bescheideneren Lebensstil. Im Gegenteil! Wir sind berechtigt, von unseren eigens geschaffenen Errungenschaften zu profitieren. Wer spricht denn da von Habgier und Eigennutz? Aber weltweit steigen die Reparationskosten, um die Folgen der Klimakrise zu meistern und die Spannungen zwischen den Ressourcen verschlingenden Norden und dem globalen Süden, den die Klimaveränderung besonders trifft, nehmen weiter zu. Unser Wirtschaftssystem verlangt immer mehr Wachstum, das einerseits unseren Planeten spürbar belastet und andererseits mit grosser Ungleichheit einhergeht. Nicht alle bekommen gleich viel vom Kuchen und wir greifen für unseren Wohlstand auf billige Arbeitskräfte und Rohstoffe von andernorts zurück. Der Norden lebt immer noch imperial. Seit Jahrzehnten wissen wir um die vielfältigen Missstände, aber mit einer unbeschreiblichen Ignoranz machen wir weiter und tun so, als ob nichts geschehen würde. Aufrufe zum Verzicht verhallen, denn Verzicht bedeutet in Vieler Augen, uns etwas wegzunehmen. Auch eine ressourcenschonendere grüne Wirtschaft kostet, verbraucht zu viele Rohstoffe und Energie. Die Politik betreibt den ökologischen Umbau zu wenig ernsthaft. Die wirtschaftlichen und politischen Eliten sagen, wir müssen den Gürtel enger schnallen, meinen aber nicht sich selbst. Die Ängste um unseren Wohlstand schaffen die Bühne für Populisten und stärken die extreme Rechte. Und obwohl das alles offen liegt, diskutieren wir immer noch viel zu wenig über die Folgen von Macht und Ungleichheit. Demokratie heisst auch, andere Menschen zu unterstützen und insbesondere das Gemeinwohl zu stärken, auch das globale. Wir brauchen eine Politik, die von den mächtigen Wirtschaftsinteressenten mutig Einschränkungen fordert. Und wir alle sind definitiv gefordert, unser Verbrauchsverhalten zu ändern.