Bis Ende Oktober ist das Baugesuch der Merz Baustoff AG öffentlich aufgelegen
Die Kiesgrube in Niderhard hat ausgedient. In den nächsten zwei Jahren wird sie wieder aufgeschüttet. Damit die dort ansässigen Uferschwalben nicht obdachlos sein werden, baut die Merz Baustoff ...
Bis Ende Oktober ist das Baugesuch der Merz Baustoff AG öffentlich aufgelegen
Die Kiesgrube in Niderhard hat ausgedient. In den nächsten zwei Jahren wird sie wieder aufgeschüttet. Damit die dort ansässigen Uferschwalben nicht obdachlos sein werden, baut die Merz Baustoff AG in der Nähe eine künstliche Uferschwalbenwand.
Rund 200 Brutröhren von Uferschwalben sind in der Kiesgrube Niderhard zu sehen. Der auf der roten Liste stehende Vogel fühlt sich seit Jahren in der Birmenstorfer Kiesgrube wohl. Seit vergangenem Mai ist der Kiesabbau jedoch erschöpft. In den nächsten zwei Jahren wird die Kiesgrube nach und nach mit sauberem Aushub aufgefüllt Anschliessend wird das Gelände rekultiviert und wieder für den Gemüseanbau genutzt.
Bereits steht fest: Durch die Aufschüttung werden die Uferschwalben ihre natürliche Uferschwalbenwand verlieren. Um den in Kolonien lebenden Vögeln weiterhin Brutmöglichkeiten bieten zu können, hat die Merz Baustoff AG aus Gebenstorf nach einer Lösung gesucht.
Künstliche Uferschwalbenwand
Uferschwalben verbringen den Winter jeweils in Afrika. Sie kehren je nach Witterung Ende März, Anfang April zu ihren angestammten Brutorten zurück. Will man neue Brutmöglichkeiten anbieten, braucht es Geduld, bis die alternativen Standorte von den Vögeln angenommen werden.
Damit die Uferschwalben Zeit haben, sich an einen neuen Brutort zu gewöhnen, sorgt die Merz Baustoff AG frühzeitig für eine Alternative. Das Baugesuch für eine künstliche Uferschwalbenwand lag bis Ende Oktober öffentlich auf.
Die Mauer wird eine Länge von 40 Metern, eine Breite von 12 Metern und eine Höhe von 3,5 Metern haben. Der Standort für die künstliche Uferschwalbenwand befindet sich circa 100 Meter vom alten Standort entfernt. Dabei handelt es sich um einen Auenboden, der sich innerhalb der ökologischen Ausgleichsfläche Aufboden/Bolleren befindet. Die Fläche grenzt direkt an die ökologische Ausgleichsfläche Niderhard. Die Parzelle befindet sich im Eigentum der Merz Baustoff AG.
Spezialsand für gute Bruthöhlen
Da der Untergrund beim vorgesehenen Standort für die Uferschwalbenwand abschüssig ist, muss das Terrain mit rund 1000 Kubikmetern sauberem lokalen Aushubmaterial ausgeglichen werden. Die Wand selbst wird mit einer speziellen Sandmischung aufgebaut. Suter sagt: «Nur mit der richtigen Körnung des Sandes können die Vögel Bruthöhlen in die Wand graben.» Trotzdem müsse das Ganze stabil genug sein, damit die Höhlen bei Regen nicht zusammenfallen.»
Bis anhin blieb der Öffentlichkeit die Bruttätigkeit der Uferschwalben verborgen – die Kiesgrube Niderhard ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt. «Am neuen Standort führt in drei Metern Abstand zur Uferschwalbenwand ein Feldweg vorbei. Nach dem Einzug der Vögel können Interessierte das Brutgeschäft also beobachten, ohne die Vögel zu stören», so Suter.
Debora Gattlen