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01.07.2025 PorträtHeute Guido Wicki (62) aus Niederwil
Am Donnerstagabend fanden erstmals die Proben für das Freilichtspiel «Der Kruggeist von Gnadenthal» statt. 60 Laienschauspielerinnen und -schauspieler waren vor Ort. Im Stück spielt Guido Wicki die Rolle ...
Heute Guido Wicki (62) aus Niederwil
Am Donnerstagabend fanden erstmals die Proben für das Freilichtspiel «Der Kruggeist von Gnadenthal» statt. 60 Laienschauspielerinnen und -schauspieler waren vor Ort. Im Stück spielt Guido Wicki die Rolle des «Beichtiger» (Pfarrer).
◆ Wie kamen Sie dazu, beim «Kruggeist» mitzuspielen?
Da der Kirchenchor Niederwil in diesem Theater sehr stark involviert ist und ich seit Jahren da mitsinge, habe ich mich mit Freude auf dieses «Experiment» eingelassen.
◆ Was ist speziell an Ihrer Rolle?
Ich habe mich sofort in der Rolle des Pfarrers wohlgefühlt und ich glaube, dass sich die Regie gut überlegt hat, wem sie welche Rolle zuteilt. Ich denke, dass meine Rolle perfekt auf mich zugeschnitten ist.
◆ Was sind die Herausforderungen beim Theaterspiel auf einer so grossen Bühne?
Da gibt es tatsächlich einige Herausforderungen. So sind wir alles Laienschauspieler und es fällt uns schwer, beim Sprechen in Richtung Publikum zu schauen und nicht zu unserem «Gesprächspartner». Weiter hat sich gezeigt, dass nicht alle mit einem gleich mächtigen «Sprachorgan» ausgerüstet sind, was für die Technik schon noch herausfordernd sein könnte.
◆ Wie verlief die erste Probe?
Mit so vielen Schauspielern und Statisten ist es schon schwierig, dass jeder weiss, wann er wo stehen soll und was er da machen muss, damit es eine tolle Gesamtwirkung ergibt.
◆ Was ist am «Kruggeist» besonders?
Dieses Theater kann nur im Gnadenthal aufgeführt werden, es gehört dorthin. Und was ich ganz besonders finde ist, dass in jedem Detail extrem viel Leidenschaft für dieses Theater zu spüren ist. Angefangen beim Stück selber, beim Beschaffen der notwendigen finanziellen Mittel, beim Kulissenbau, bei den Schauspielerinnen und Schauspielern, den Sängerinnen und Sängern und allen Helferinnen und Helfern. Da ist ein unglaublicher Spirit zu spüren.
◆ Mussten Sie ein Casting für die Rolle absolvieren? Wie lief das ab?
Der Verfasser und Regisseur, Wädi Koch, singt im Kirchenchor direkt neben mir. Er konnte deshalb bei mir auf ein Casting verzichten.
◆ Standen Sie schon einmal als Schauspieler auf einer Freilichtbühne oder ist der «Kruggeist» Ihre Premiere?
Diesbezüglich ist der «Kruggeist» tatsächlich eine Premiere.
◆ Verspüren Sie Lampenfieber, wenn Sie vor Publikum spielen?
Eine gewisse Portion Lampenfieber muss sich schon einstellen, aber ich denke, wir werden bis zu den Aufführungen sehr gut vorbereitet sein.
◆ Um was geht es beim Stück?
Das Stück spielt im 17. Jahrhundert und erzählt von dramatischen Ereignissen, wie dem verheerenden Brand oder der Überführung der Reliquie der Heiligen Justa ins Kloster Gnadenthal.
◆ Weshalb engagieren Sie sich im Dorf?
Niederwil ist meine Heimat, da fühle ich mich wohl. Hier bin ich zuhause!
◆ Wem würden Sie gerne einmal Ihre Meinung sagen?
Ich würde gerne einigen Machthabern dieser Welt ins Gewissen reden.
◆ Was macht Sie traurig, was bereitet Ihnen Freude?
Traurig macht mich das grosse Leid auf dieser Welt, grosse Freude habe ich an meiner Familie, meinen Hobbys und nach wie vor an meiner Arbeit.
◆ Wo treffen Sie Ihre Freunde am liebsten?
Wo ist nicht so wichtig. Wichtig ist viel mehr, dass man Freunde hat und diese Freundschaften auch pflegt.
Debora Gattlen
Spontane Kurz-Fragen zum Schluss:
Chaotisch oder ordentlich: chaotisch
Bier oder Wein: Wein
Süss oder salzig: salzig
Fastfood oder Gourmet: Gourmet
Winter oder Sommer: Sommer
ÖV oder Auto: Auto (als Garagist keine Frage!)
Zelten oder Hotel: Hotel
Kino oder TV: TV
Ferien im Norden oder Süden: Süden (sehr gerne Tessin)
Hund oder Katze: Hund