Wer kennt sie nicht, die angespannte, prickelnde Atmosphäre in einem Casino? Die Vorfreude über einen möglichen Gewinn oder die herbe Enttäuschung über einen
Verlust …
Die Karten sind verteilt: Eine IG Casino, welche sich im Frondienst für eine Reaktivierung einsetzt. Ein Souverän, welcher sich klar für diese «kleine Perle» in Nesselnbach positioniert und sich über eine Aufwertung dieses ehrwürdigen Gebäudes freut. Ein Gemeinderat, welcher als Spielmacher fungiert und seine Trümpfe ausspielt. Wird hier mit Fairplay gespielt?
Der Gemeinderat hat bereits dreimal ein «NEIN» ausgegeben. Wurden der IG Casino die schlechtesten Karten zugespielt? Wieso wurde das Blatt nicht seitens des Gemeinderates in die Hände genommen?
Die Auflagen, welche gefordert werden, sind absolut unverhältnismässig – von Wohlwollen kann schlichtweg nicht die Rede sein! Nur deshalb, weil mit den zwei Anstössern keine Einigung gefunden wurde? Es wurde ein Benutzungsreglement erstellt – die beiden Anstösser haben sich nur immer dagegen gewehrt und haben diesem Vorgehen keine Chance eingeräumt. Weil sie den Platz kostenlos zum Parkieren und für private Zwecke nutzen? «Les jeux sont faits, rien ne va plus!»
Da eine Reservation nur von Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde vorgesehen ist, kann das Casino zu Fuss erreicht werden. Die Elisabethenstiftung hat grosszügigerweise ihre Parkplätze zur Verfügung gestellt. Dass vom Gemeinderat ein Grundbuchen von sieben (!) Parkplätzen gefordert wird, ist mehr als fragwürdig!
Auch die weiteren Auflagen lassen auf eine geplante Vorgehensweise schliessen. Das Versprechen des Gemeinderates, sich für einen Erfolg einzusetzen – diese Karte wurde nicht ausgespielt! Es wirkt so, dass der Gemeinderat ein «Pokerface» aufsetzt; denn bei keinem Spielzug kann eine kooperative Unterstützung seitens des Gemeinderates erkannt werden …
Erstaunlich, dass dieses 114-jährige Juwel inmitten von Nesselnbach, reich an Erinnerungen und historischen Momenten, vom Gemeinderat nicht reaktiviert werden will. Sollten wir nicht stolz darauf sein und diesen historischen und traditionsreichen Treffpunkt für soziale Kontakte beibehalten dürfen?
Grossartig auch, was 1911 unsere Grossväter in Handarbeit erschaffen und dass es im 1967 unseren Vätern wichtig war, das Casino zu renovieren und im neuen Glanz erstrahlen zu lassen; was für ein wunderbarer, sozialer Zusammenhalt – dieser Spirit sollte weiterleben dürfen …
Erstaunlich, welche Energien sich entwickelt haben und mit welcher Tatkraft sich die IG Casino einsetzt, damit das Casino weiterhin den Dorfmittelpunkt in Nesselnbach bilden darf. Danke vielmals für euer riesiges Engagement und euren unermüdlichen Einsatz!
Es bleibt zu hoffen, dass der Kanton das Spiel zugunsten des Casinos entscheidet, damit wir uns noch viele weitere Jahre freuen können; nicht über ein gewonnenes Spiel, sondern über den zukünftigen Zauber und weitere gemeinsame Momente im wohl kleinsten Casino der Welt …

Marianne Merz, Nesselnbach