Der Reusssteg kostet mehr
09.05.2025 LeserbriefeBisher wurde alles andere als transparent über dieses Projekt informiert, speziell gilt dies für Künten, wo nicht einmal eine Richtsumme in der Einladung zur letzten Gemeindeversammlung kommuniziert wurde. Nur infolge meines Überweisungsantrags anlässlich der ...
Bisher wurde alles andere als transparent über dieses Projekt informiert, speziell gilt dies für Künten, wo nicht einmal eine Richtsumme in der Einladung zur letzten Gemeindeversammlung kommuniziert wurde. Nur infolge meines Überweisungsantrags anlässlich der Gemeindeversammlung im Juni 2024 in Fi-Gö kam es zur Abstimmung bezüglich des Verpflichtungskredites letzten November. Die Gemeinderäte versuchten im Stillen möglichst viel umzusetzen. Dies wurde auch mehrfach von der Finanzkommission in Fi-Gö bemängelt. In den Berichten der Reusssteg-Befürworter werden Kosten von rund 2,5 Millionen Franken und jährliche Unterhaltskosten von weniger als 0,5 Steuerprozenten erwähnt. Diese beiden Zahlen sind nicht korrekt. Sie sind viel zu tief angesetzt. In den Abstimmungsunterlagen vom April 2025 spricht der Gemeinderat von Künten erstmals von 2,5 bis 2,8 Millionen Franken. Nach langen Bemühungen meinerseits habe ich vor wenigen Wochen Zugriff auf die Offerte des renommierten Brückenbauers Conzett erhalten. Basierend auf dieser Offerte ergeben sich Gesamtkosten für den Reusssteg im Bereich von 3,2 bis 3,3 Millionen Franken. Die wesentlichsten Kostenblöcke sind: Bisherige Ausgaben: 147 000 Franken; Verpflichtungskredit Ausarbeitung Fussgängersteg: 225 000 Fran- ken; Baukosten, basierend auf Quadratmetern: 2,162 Millionen Franken; Phase Ausschreibung & Realisierung: 265 000 Franken; Unvorhergesehenes Phase Ausschreibung & Realisierung (15 Prozent): 371 000 Franken. Dazu kommen noch weitere Kostenpunkte wie Baugrunduntersuchung, Gesamtleitung Steinmann, Umsetzung Besucherlenkung etc. Die jährlichen Kosten für Künten betragen rund 75 000 Franken: Unterhalt für die Brücke (1,5 Prozent der Bausumme), Mehrkosten für Rangerdienst, Abfallentsorgung, Entschädigung Fährdienst sowie Abschreibungen und weiteres. Dies entspricht zirka 1,5 Steuerprozenten und ist somit rund dreimal höher als vom Pro-Komitee weisgemacht. Drei ehemalige Gemeinderäte bilden ein Pro-Komitee im Vergleich zu 17 Personen im Referendumskomitee und versuchen ein nicht mehr zeitgemässes Deluxe-Projekt durchzusetzen. Es scheint, dass sich der Künter Gemeinderat angesichts der rund 300 Unterschriften für das Referendum mit seiner früheren Aussage, dass das gesamte Dorf hinter dem Projekt stehe, stark verschätzt hat. Ich verstehe speziell die Anwohner in Sulz. Wer will schon den Mehrverkehr auf den schmalen Zufahrtsstrassen zu den Parkplätzen bei der ehemaligen Kläranlage? Es gibt nur eine Antwort: Lehnen Sie dieses Projekt ab und verwenden Sie das Geld für sinnvollere Investitionen.
Stefan Trachsler, Fischbach-Göslikon