Expansion: Angebot unterbreitet, Zuschlag erhalten
07.02.2025 NiederwilDie Hubschmid AG erwarb das Werkareal der Holcim AG in Bremgarten
Das Platzangebot bei der Hubschmid AG ist begrenzt – eine Expansion in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Firmenareal kurz- und mittelfristig nicht möglich. Inhaber Hans Hubschmid ist seit Jahren auf der ...
Die Hubschmid AG erwarb das Werkareal der Holcim AG in Bremgarten
Das Platzangebot bei der Hubschmid AG ist begrenzt – eine Expansion in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Firmenareal kurz- und mittelfristig nicht möglich. Inhaber Hans Hubschmid ist seit Jahren auf der Suche nach Möglichkeiten, damit die Firma sich weiterentwickeln kann.
Der Kauf des Werkareals der Holcim (Schweiz) AG ist ein strategischer Entscheid der Hubschmid AG in Nesselnbach. «Es ist eine Absicherung, dass wir uns auch in der Zukunft weiterentwickeln können», sagt Hans Hubschmid, Inhaber des Unternehmens in vierter Generation. Am Standort selber, am Hauptsitz der Firma, der an der Landstrasse 24 in Nesselnbach liegt, seien die Möglichkeit für eine Expansion zurzeit ausgeschöpft. «Es handelt sich bei unserem Firmensitz um eine Spezialzone. Bei einer Erweiterung muss der Kanton sein Einverständnis geben», so Hubschmid. Und das sei auf Grund des Raumplanungsgesetzes eine äusserst anspruchsvolle Angelegenheit. Deshalb ist der Firmenchef immer auf der Suche nach zusätzlichen Erweiterungsmöglichkeiten in der Region. Und diese fand er jüngst in Bremgarten. Doch wie erfuhr Hubschmid vom Verkauf des Geländes? «Es hat sich in Bremgarten herumgesprochen, dass das Betonwerk geschlossen und die Parzelle verkauft wird», führt er gegenüber dem «Reussbote» aus. Hubschmid ergriff die Gelegenheit und unterbreitete im letzten Herbst für das rund 15 000 Quadratmeter grosse Areal ein Kaufangebot.
Rückbau eilt nicht – Nutzung ist offen
Bereits lag das Baugesuch für den Rückbau des Betonwerks auf. Nach der erteilten Baubewilligung hat die Firma zwei Jahre Zeit, die Arbeiten auszuführen. «Wir werden den Rückbau selber vornehmen», sagt Hubschmid. Die Firma verfügt über eigene grosse Rückbau-Bagger. «Wir werden die Arbeiten vornehmen, wenn es für uns in den Terminplan passt», sagt er. Der Rückbau selbst sei unproblematisch. Altlasten seien nicht vorhanden.
Auf dem Areal befindet sich zusätzlich eine Grundwasserfassung. Die Holcim AG hatte dafür im Oktober 2023 vom Kanton für die nächsten zehn Jahre eine Bewilligung für den Bezug von 100 Liter Wasser pro Minute erhalten. «Für die Produktion von Beton braucht es grosse Wassermengen. Daher war die Fassung notwendig», sagt Hubschmid. «Für unsere Arealnutzung benötigen wir künftig die Grundwasserfassung nicht.»
Die Fassung beansprucht auf dem Grundstück Flächen, die nützlicher verwendet werden können. Deshalb werde sie ebenfalls zurückgebaut. Die Abstufung des Geländes werde belassen. Die spezielle Topografie werde sicherlich miteinbezogen, wenn ein Projekt entstehe. «Das Areal ist eine reine Gewerbezone und das wird auch in der Zukunft so bleiben», so Hubschmid. Fest stehe, dass das Gelände in Firmenbesitz bleiben werde. «Es ist absehbar, dass wir den Platz für unsere Firma benötigen», so der Inhaber. Beim Kauf hat die Hubschmid AG auch den Mietvertrag der Kaufmann Turmkran AG übernommen.
Auf Erweiterung angewiesen
In direkter Nähe des Standorts der Firma in Nesselnbach ist eine Expansion wegen der Spezialzone schwierig. Doch bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. So steht bei der Gemeinde Tägerig die Erneuerung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) an. Angedacht ist, den an das auf Gemeindegebiet Tägerig bestehende Werkareal (Spezialzone Kieswerk) angrenzenden Landspickel umzuzonen und ebenfalls als Spezialzone Kieswerk auszuweisen. «Wenn die Umzonung zwischen der Land- und Gnadenthalerstrasse gelingt, wird sicherlich die Zusatzfläche für die sehnlichst erwartete Produktions-Erweiterung endlich zum Thema», sagt Hubschmid. Doch bis die BNO rechtskräftig ist, wird noch einige Zeit vergehen. Daher könne nicht einfach abgewartet werden. Nicht nur das Areal von der Holcim AG wurde erworben. Auch in Niederwil in der Geere wurde eine grössere Parzelle erworben. Auf der 8000 Quadratmeter grossen Parzelle wird die Tochterfirma H. Graf AG aus Zufikon einen Werkhof bauen. Künftig sollen Synergien auch mit den Unternehmungen der Hubschmid Gruppe auf der Parzelle genutzt werden.
Im Fendler lagern Mulden
Bereits vor 20 Jahren kaufte die Hubschmid AG im Fendler aus einem Konkurs ein zusätzliches Areal. «Wir haben dort unsere Mulden gelagert. Wir hätten heute ein akutes Platzproblem, wenn wir damals nicht zugegriffen hätten», sagt Hans Hubschmid. Vorausdenkend zu planen sei bei einer Firma mit 130 Angestellten essenziell. Seit 1930 ist die Firma in Nesselnbach ansässig und möchte dies, wenn möglich, auch so belassen. «Wir wollen in unserer Firma möglichst kurze Wege für Tätigkeiten haben, gemäss eigener Geschäftsphilosophie: In der Region für die Region», sagt er.
Debora Gattlen