Fussball, 3. Liga, Gruppe 2: Niederwil kann sich aufrappeln und gewinnt gegen Tabellenschlusslicht Windisch 4:1

Gegen das ebenfalls abstiegsgefährdete Windisch hätte sich Niederwil keinen Ausrutscher erlauben dürfen.

Es waren turbulente Tage beim FC Niederwil: Nach einigen mehr oder minder zwingenden Niederlagen sah sich der Clubvorstand gezwungen, zu handeln. «Die 2:6-Niederlage gegen Kappelerhof war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte», sagte Sportchef Martin Bräuer. «Natürlich sind an einer Serie von Niederlagen immer alle beteiligt – Spieler, Trainer, Co-Trainer.» Aber die Rückrunde läuft, und es musste schnell gehen: Gino Saporito hat seit gut einer Woche einen neuen Co-Trainer, der in Niederwil bestens bekannte Ralf Meier. «Es ist nicht so, dass wir mit dem bisherigen Co-Trainer Probleme gehabt hätten», betont Sportchef Bräuer. «Aber der Vorstand ist überzeugt, dass wir mit Ralf Meier eine sehr gute Wahl getroffen haben.»
Schon vor dem Anpfiff des Spiels vom vergangenen Freitag war klar: Es ging um viel gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten FC Windisch.
Niederwil diktierte das Spiel von Beginn an. In der 5. Minute kamen sie so zu einer ersten Möglichkeit. Die Gäste wurden in der Startphase regelrecht eingeschnürt und konnten sich kaum entfalten. Niederwil hatte eine ganze Reihe guter Möglichkeiten, doch Zählbares schaute auch beim Heimteam lange nicht heraus.

Erlösung kurz vor der Pause
So machte sich allmählich Verunsicherung in den Reihen Niederwils breit. Die Angriffe wurden nicht mehr entschlossen vorgetragen, die Bälle wieder vermehrt hoch und weit statt flach gehalten. Da die Kommunikation und die Manndeckung in dieser Phase auch nicht optimal funktionierten, waren die Gäste in dieser Phase mehr am Ball. Doch sie konnten aus dieser Niederwiler Baisse keinen Profit schlagen und taten sich schwer im Kreieren von klaren Torchancen. So war es verdient, dass Niederwil in der 43. Minute durch Topscorer Luca Blumer 1:0 in Führung ging.

In der zweiten Halbzeit wollte Niederwil so schnell wie möglich das zweite Tor schiessen. Doch das Heimteam verhedderte sich in Spielzügen oder agierte zu wenig präzise. Das eröffnete Windisch wieder Chancen. Eine davon wurde vom Niederwiler Goalie unsanft beendet. Den Penalty verwertete Henrique Gino.
Es war also wieder ungemütlich für Niederwil. Doch diese behielten ihre Mission vor Augen, und in der 62. Minute wurde das 2:1 durch Raphael Peterhans gefeiert wie ein Matchgewinn. Niederwil wirkte nun entfesselt, und nur eine Minute nach dem 2:1 wurde der bereits verwarnte Windischer Karuthedom nach einem Foul vom Platz gestellt. Mit einem Mann mehr und noch mehr Ballbesitz suchten die Niederwiler nun die Entscheidung. In der 66. Minute waren sie dem Treffer sehr nahe, als eine Flanke an die Latte klatschte. Doch es sollte nicht die letzte gute Chance bleiben, von denen einige vom Windischer Torwart vereitelt wurden. Doch in der 72. Minute ist der Mist geführt, als der völlig freistehende Luca Blumer zum 3:1 traf.

Und noch eine Zugabe
Den Sieg vor Augen griffen die Niederwiler nur drei Minuten später wieder an. Rey wurde perfekt lanciert, doch kurz vor dem Strafraum von Arnet zu Fall gebracht. Auch hier hatte der Schiedsrichter keine andere Wahl, als den FCW-Verteidiger wegen einer Notbremse vom Feld zu schicken.
Mit zwei Spielern mehr auf dem Feld und zwei Toren Vorsprung war nun alles klar. Niederwil gab in der Nachspielzeit sogar eine Zugabe: Der eingewechselte Simon Haas schob den Ball in der 93. Minute noch lässig zum 4:1 ein.

Susanne Loacker/zVg

Match-Telegramm

Niederwil – Windisch 4:1 (1:0) Riedmatt Niederwil, 100 Zuschauer

Tore: 43. Luca Blumer 1:0, 56. Henrique Gino (Penalty) 1:1, 62. Raphael Peterhans 2:1, 72. Luca Blumer 3:1, 90+3. Simon Haas 4:1

FC Niederwil: Dominic Kevin Schurter, Janis Holenweger , Oliver Allenspach, Mikko Timo Dornbusch, Rafael Schertenleib (C) , Raphael Peterhans, Luca Angst, Oliver Stutz, Livio Rey, Luca Blumer, Domenico Dupont