Kürzlich ereignete sich an der Oberdorfstrasse ein Unfall. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen
Seit der Sanierung ist die Oberdorfstrasse der Zankapfel im Dorf. Von Beschimpfungen und Verkehrschaos ist die Rede. Nun wollen Gemeinde und Kanton Fakten. Im Herbst wird ein ...
Kürzlich ereignete sich an der Oberdorfstrasse ein Unfall. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen
Seit der Sanierung ist die Oberdorfstrasse der Zankapfel im Dorf. Von Beschimpfungen und Verkehrschaos ist die Rede. Nun wollen Gemeinde und Kanton Fakten. Im Herbst wird ein Video das Nadelöhr von Stetten dokumentieren.
Nicht nur die schwarz-gelben Poller am Strassenrand sind manchen ein Dorn im Auge. Auch die Vortrittsregel sorgt im oberen Bereich der Oberdorfstrasse für rote Köpfe. Zu hören ist von wüsten Beschimpfungen zwischen kreuzenden Autofahrenden. Und zu den Hauptverkehrszeiten, am Morgen und am Abend staut sich der Verkehr. Das gefällt einigen Stetterinnen und Stettern gar nicht. Sie beschweren sich beim Gemeinderat. Verkehrszählungen wurden vom Kanton gemacht. «Sie sind nicht sehr aussagekräftig», sagt Gemeindeammann Stephan Schibli. Der Gemeinderat hakte deshalb beim Kanton nach. «Wir wollen eine Momentaufnahme, die die Verkehrssituation an der Oberdorfstrasse abbildet», führt Schibli aus. Der Kanton schenkte dem Anliegen der Gemeinde Gehör. Er wird im Herbst vom Nadelöhr an der Oberdorfstrasse ein Video drehen und dieses analysieren. «Je nachdem, wie die Analyse ausfällt, wird eine weitere Videoüberwachung mit anderer Konfiguration gemacht, um ein genaues Bild der Verkehrssituation zu erhalten», führt Schibli aus.
Tagsüber läuft der Verkehr gut
Vor allem zu den Hauptverkehrszeiten, am frühen Morgen und am frühen Abend, stockt der Verkehr in Stetten. Beim neuen Verkehrskonzept, hat der Bergfahrende an der Oberdorfstrasse Vorfahrt. Zuweilen gibt es deshalb einen Rückstau bis in die Künterstrasse. Da kommt es schon einmal vor, dass ungeduldige Fahrzeuglenkerinnen und -lenker die Vorfahrt missachten. «Man braucht sicherlich nicht 20 Minuten, um die Verengung bei der Oberdorfstrasse zu passieren», so Schibli. Trotzdem sei es eine Tatsache, dass die Oberdorfstrasse sehr stark befahren sei. Allgemein habe der Verkehr zugenommen, seit die neue Reussbrücke vor acht Jahren in Betrieb genommen wurde. Zusätzlich habe der Verkehr nochmals in einem kleinen Prozentsatz wegen der Umfahrung Mellingen zugenommen.
Alle Poller sind wieder montiert
Vor einem Jahr gaben auch die am Strassenrand montierten schwarz-gelben Poller zu reden. Wegen der Pfosten kann das neu erstellte Trottoir nicht befahren werden, ein Kreuzen ist auf diesem Abschnitt der Oberdorfstrasse daher kaum möglich. Wer aufwärts fährt, hat Vorfahrt. Ein weiterer Kritikpunkt: Wer von der Künterstrasse in die Oberdorfstrasse einbiegt, sieht den entgegenkommenden Verkehr vor der Verengung nur schlecht. Das allerdings stimmt nur bedingt. Bei angepasster Geschwindigkeit, einer verlangsamten Fahrt vor der Verengung, ist die ganze Strecke bis zum Restaurant Krone einsehbar und ein kurzer Stopp wäre möglich.
Videoaufnahmen sorgen für Fakten
Ende Juni waren auf der Höhe des Restaurants Krone plötzlich ein paar der «Biene Maja-Pfosten» verschwunden. Doch wer hoffte, dass der Kanton ein Einsehen hatte und den Stangenwald auslichte oder ein fehlbarer Automobilist diese abrasierte, täuschte sich. «Die Pfosten wurden anlässlich des Dorffestes, das vom 27. bis am 29 Juni stattfand, entfernt», führt Schibli aus. «Die Oberdorfstrasse war während des Festes für den Verkehr gesperrt.» Inzwischen sind die Poller wieder montiert. «Es gab seit der Einführung des neuen Verkehrsregimes fast keine Unfälle an der Oberdorfstrasse», führt Schibli aus. «Mit den Videoaufnahmen werden wir sehen, ob es nur Befindlichkeiten der Automobilisten oder ob es Fakten sind.» Für den Videodreh wurde bewusst der Herbst gewählt. «Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle sollte bis im Herbst beendet sein», so Schibli. «Sobald die Baustelle beendet ist, wird das erste Video gedreht.» Nach den Auswertungen der Videoaufzeichnungen wird ein Entscheid gefällt, ob alles so bleibt oder ob die Konfiguration der Beschilderung angepasst und/ oder optimiert wird.
Debora Gattlen