Nach dem Pumpversuch im Februar werden nun die Daten ausgewertet
Die beiden Pumpen liefen während neun Tagen auf Höchstleistung. 4000 Liter Wasser pro Minute wurde im Pumpwerk «Karrenwald» in dieser Zeit gefördert.
Die Pumpversuche waren von den ...
Nach dem Pumpversuch im Februar werden nun die Daten ausgewertet
Die beiden Pumpen liefen während neun Tagen auf Höchstleistung. 4000 Liter Wasser pro Minute wurde im Pumpwerk «Karrenwald» in dieser Zeit gefördert.
Die Pumpversuche waren von den Verantwortlichen der Gemeinden Niederwil und Fischbach-Göslikon, vom Brunnenmeister Hanspeter Stöckli und vom Ingenieurbüro bis ins kleinste Detail geplant und überwacht. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Während neun Tagen, vom 17. bis 25. Februar, liefen die beiden Pumpen im Pumwerk Karrenwald auf Höchstleistung. 4000 Liter Wasser pro Minute flossen nach Niederwil und Fischbach-Göslikon. «Es war bereits zu hören, dass die Gemeinden Wasser verschleudern», moniert Brunnenmeister Stöckli. Und die Voten kamen nicht von ungefähr. Da erst mit der Realisierung von Wasser 2035, ein Projekt zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, Wasser an andere Gemeinden abgegeben werden kann, musste das überschüssig geförderte Wasser, insgesamt 31 700 Kubikmeter, im Gnadenthal und in Fischbach-Göslikon in die Reuss geleitet werden. «Das überschüssige Wasser konnte auch nicht über die Notleitung nach Wohlen gepumpt werden, da unsere Pumpenleistung nicht ausreicht, um Wasser nach Wohlen zu pumpen», sagt Stöckli. Wasser fliesse wegen des Gefälles nur von Wohlen nach Niederwil.
Wasserknappheit seit 2024 passé
Bekanntlich kämpften Niederwil und Fischbach-Göslikon in den Sommern 2022 und 2023 mit Wasserknappheit – Wassersparmassnahmen wurden jeweils bereits ab April verhängt. Es durften weder Gärten gewässert, Pools befüllt noch Autos gewaschen werden. In den damaligen Wintermonaten erholte sich der Grundwasserspiegel nicht. Doch der Brunnenmeister gibt für 2025 Entwarnung. Der Grundwasserspiegel habe sich gegenüber den Vorjahren erholt. «Zu den guten Ergebnissen haben sicherlich der nasse Sommer 2024, aber auch die Entlastung durch die Wasserverbindung von Wohlen nach Niederwil beigetragen», so Stöckli.
Eine vollständige Entlastung wird es aber erst in naher Zukunft mit der Ringleitung Wasser 2035 geben. 19 Gemeinden, der Regionale Wasserverbund Mutschellen sowie die IB Wohlen AG haben sich in einer interkommunalen Anstalt (IKA) zusammengeschlossen. Die Trinkwasserversorgung ist durch den Verbund und den damit verbundenen Anschluss an die ergiebige Grundwasserströme des Aare- und Seetals in Niederlenz auf Jahrzehnte gesichert. Die erste Teilstrecke soll 2028 realisiert werden – die vollständige Ringleitung ab 2030/31 in Betrieb gehen. Um die Trinkwasserversorgung bis zur Fertigstellung von Wasser 2035 für die Bevölkerung zu gewährleisten, bauten die beiden Gemeinden als Überbrückungslösung eine Wasserleitung nach Wohlen. Sie wurde Ende Oktober 2024 in Betrieb genommen. «Niederwil und Fischbach-Göslikon beziehen von Wohlen Wasser in den Monaten, in denen im Bünztal keine Wasserknappheit herrscht», führt der Brunnenmeister aus. «Mit dieser Strategie kann das Grundwasservorkommen geschont werden.»
Erhebung ist für Wasser 2035
Nach dem Pumpversuch im Februar werden nun die Daten ausgewertet – die Ergebnisse werden im April vorliegen. «Sie werden für die Planung der Einbindung des Pumpwerks Karrenwald in die Ringleitung von Wasser 2035 und für die Beantragung der zukünftigen Konzessionen benötigt», sagt Norbert Ender, Gemeindeammann von Niederwil. Beim Versuch wurde gemessen, wie sich der Wasserspiegel unter Maximallast verhält und wie schnell er nach dem Versuch wieder ansteigt. «Im Normalbetrieb läuft jeweils nur eine Pumpe», sagt Stöckli. «Bei der Messung liefen beide Pumpen auf Höchstleistung.» Ender fügt an: «Die Pumpversuche sind gut und wie geplant, verlaufen. Nach der geologischen Auswertung werden wir wissen, ob und wie viel Wasser Niederwil und Fischbach-Göslikon in einem Notfall in die Ringleitung abgeben können.
Debora Gattlen